Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

1.5.10 Meister Eckhart
Meister Eckhart wurde 1260 in Hochheim bei Thüringen geboren. Sein bekannter Lebenslauf
beginnt mit dem Eintritt in ein Dominikanerkloster. Er studierte in Paris Theologie und wurde
Prior von Erfurt. Ein zweites Mal in Paris gelangte er bereits zum Magister der Theologie was
heute vergleichbar ist mit einem Theologieprofessor auf einer Universität. Eckhart gehört der
Strömung der Scholastik an und war ein ausgezeichneter Philosoph. Er versuchte dem Gedankengut
der Scholastik entsprechend das Evangelium der griechischen Philosophie zu beweisen.
Natürlich waren darin essenzielle Aussagen, die der damaligen Kirche völlig widersprachen. Im
Prozess von Avignon wurden 17 seiner Thesen als häretisch deklariert und elf seiner Thesen
als häresieverdächtig eingestuft.
Eckharts wesentliche Philosophie ist, dass „Erkennen grundlegender als Sein“ ist. Weiters „wir
aus Gott geboren werden und wir gleichzeitig Gott auf die Welt bringen“. Eckhart sieht die
Menschen als Mitarbeiter Gottes, wobei sehr pantheistisch Gott in allem zu finden ist und Gott
nicht in die Geschehnisse eingreift.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer