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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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einem Yogakurs teilzunehmen oder von sich selbst sagen zu können, man meditiere regelmäßig.<br />

Reflexion für das Unternehmen:<br />

Unternehmen, auch wenn sie keine global tätigen Firmen sind, sind vom Zustand der Weltwirtschaft<br />

massiv beeinflusst. Die letzte Wirtschaftskrise in 2008/2009 hat gezeigt, dass sehr wohl<br />

gut gehende und effizient arbeitende Betriebe, die kaum am globalen Markt tätig sind, massiv<br />

beeinflusst sind und Rückschläge in Kauf nehmen mussten. Die Energie AG als rein oberösterreichischer<br />

lokaler Energieversorger ist von der weltweiten Energiesituation massiv abhängig,<br />

obwohl 70% des Stromes im eigenen Land erzeugt werden. Die Unternehmen und damit verbunden<br />

die Mitarbeiter, können sich den globalen Geschehnissen nicht entziehen. Als Führungsverantwortlicher<br />

in dem Unternehmen spürt man die eigene Hoffnungslosigkeit. Trotz<br />

mehr Arbeit, Effizienzmaßnahmen und bessere Strategien ist man hilflos diesem Geschehen<br />

ausgeliefert.<br />

Speziell die Stromversorgung mit den weltweit angesiedelten Atomkraftwerken, ist zumindest<br />

mit Fukushima in den Brennpunkt gerückt. Offensichtlich müssen noch mehr Katastrophen<br />

passieren, damit sich das Bewusstsein der Menschheit nachhaltig verändert. Menschen vergessen<br />

offensichtlich sehr schnell. Wahrscheinlich deshalb, weil die tägliche Informationsflut nahezu<br />

überfordernd ist. Jeden Tag eine schlechte Nachricht in den Medien führt zu den höchsten<br />

Einschaltquoten. Gleichzeitig ist zu erkennen, dass die Macht der Medien genau deshalb rückläufig<br />

ist. Negative Meldungen über das eigene Unternehmen sind bereits am nächsten Tag<br />

wieder vergessen. Das Positive an der Diskussion rund um die Energieversorgung ist die breite<br />

Diskussion, die darüber geführt wird. Eigentlich dürfte die Versorgung mit Energie (Strom)<br />

kein Problem für die Menschheit darstellen. Da ohnehin soviel und viel mehr als benötigt wird,<br />

vorhanden ist. Als positiv Denkender kann davon ausgegangen werden, dass die Menschheit<br />

das Energieproblem lösen wird. Allerdings und wahrscheinlich wiederum zugunsten der reicheren<br />

Industriestaaten. Für Unternehmen wie die Energie AG bedeutet dies einen massiven<br />

Wandel vom ursprünglich industriellen Stromerzeuger hin zu einem Integrator verschiedenster<br />

Energiequellen wie Solar und Wind. Dies führt zu massiven firmeninternen Umbrüchen und<br />

kulturellem Wandel. Hier zeigt sich ein bisschen der Zusammenhang von Alles in Allem, welches<br />

wesentlich schwieriger zu managen ist, als das zentrale System.<br />

Persönliche Reflexion:<br />

Aus persönlicher Sicht ist der Non-Dualismus spürbar, insofern als die globalen Entwicklungen<br />

direkt und indirekt auf das private Leben Einfluss haben. Gerade bei Finanzkrisen spürt man<br />

eine große Hoffnungslosigkeit. Persönlich habe ich oft den Eindruck, dass mir die Kontrolle<br />

immer mehr entgleitet und von „wo anders“ ausgeübt wird. Noch schlimmer, ich kann nicht<br />

mehr lokalisieren, wo die Macht ausgeht. Früher waren es die Herrscher, Könige, Kaiser, Päpste,<br />

denen man diese Macht zugeschrieben hat. Für mich gilt es daher immer mehr zu akzeptieren,<br />

dass die eigenen Einflussmöglichkeiten - die eigene Macht - immer mehr zurückgedrängt<br />

wird. Als Ersatz dafür gibt es in Wirklichkeit nichts.<br />

Manchmal habe ich den Eindruck, als ob ich eine Flipperkugel wäre, die im Automaten planlos<br />

und sehr heftig hin und her gestoßen wird. Dies lässt sich in keiner Weise mit einem starken<br />

Ego harmonisieren. Das Ego weiß immer, was es zu tun hat und kann das nach der Metapher<br />

des Flippers eben nicht. Es kommt zu einem Paradoxon, in einer Welt in der ich als Individuum<br />

mit Zielen und Karrierevorstellungen erzogen wurde, gegenüber einer Welt, die das eigentlich<br />

nicht ermöglicht.<br />

Ich möchte versuchen, den Weg vom Ego zum Selbst zu gehen, wobei das Modell von Maharshi<br />

zu intellektuell erscheint. Die von Vivekananda vorgeschlagene Umsetzung der Advaita ist<br />

möglicherweise besser. Wobei der Weg des immerwährenden Übens in Meditation schon sehr<br />

schwierig ist. Erst die Erfahrungen damit zeigen aber, dass die Konzentrationsfähigkeit und vor<br />

allem der Zugang zu anderen Menschen wesentlich verbessert wird. Eine gute Zusammenfassung<br />

der Advaita ist die integrale Lebenspraxis von Ken Wilber. Wilber hat sehr viel aus der<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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