Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

4.1.4 Karman - Atman
Bereits in den ersten Veden wird das Thema der Wiedergeburt behandelt. Es wird bereits darauf
hingewiesen, dass Handlungen - positive oder negative – aus dem vorhergegangenen
Leben sich auf das jetzige Leben auswirken. Unter Karman versteht man die Summe der Qualitäten
der im früheren Leben begangenen Handlungen. Atman hingegen ist das unsterbliche
Selbst in einem sterblichen Körper. Das Selbst muss befreit werden und dies kann mehrere
Leben dauern.
Der Mensch sammelt während eines Lebens ähnlich wie auf einem Konto positive und negative
Handlungen an. Nach dem Tod nimmt ein subtiler Leib das Karman mit, wird entweder im
Himmel belohnt oder in der Hölle bestraft und kommt dann wieder in einen Körper. Diese Bekörperung
hängt mit dem bisher angesammelten Karman zusammen. Die Seele erhält dann
einen dementsprechenden Körper als Tier, Mensch oder sogar Gott. Sobald das Karman völlig
abgetragen ist, bleibt das Reine selbst über und es kommt zur Erlösung.
Wesentliches Ziel jedes Hindu ist es, das Karman abzubauen. Dies geschieht durch strengste
Askese bis hin zur Beerdigung bei lebendigem Leib. Etwas einfacher und für den allgemeinen
Gebrauch ist die Reduktion von Ich und Mein und vor allem sollte die Bindung an Handlungen
unterlassen werden. Die Wiederverkörperung kann im gesamten Kosmos passieren. Lediglich
am indischen Kontinent hat man gute Chancen sein Karman zu reduzieren.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer