Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

2.1.12 Die Schriften des Judentums
Der gesamte Kodex des Judentums teilt sich auf in den Tanach und in den Talmud. Der Tanach
ist eine Zusammenfassung der biblischen Bücher, wobei die Tora der wesentliche Bestandteil
ist. Die Tora sind die 5 Bücher Moses, die Neviim die Bücher der Propheten und die Ketuvim
die Bücher der Wahrheit und Weisheit. Der Name Tanach ist die Zusammenstellung der drei
ersten Buchstaben der biblischen Bücher.
Der Talmud ist von seiner Struktur her etwas schwieriger zu verstehen und einzuordnen. Dabei
handelt es sich um mündliche Überlieferungen, die über Jahrhunderte vor Christi Geburt angesammelt
und weitergegeben wurde. Schriftlich wurden diese erstmals im ersten Jahrhundert
nach Christi zusammengefasst. Der Talmud hat zwei Hauptteile. Die Mischna mit den sechs
Ordnungen (die Gesetze) und die Gemara ist die dazugehörige jeweilige Erläuterung.
Es sind zwei grundsätzliche Versionen des Talmuds vorhanden. Der Jerusalem-Talmud und der
babylonische Talmud. Letzteres ist derzeit in Verwendung – Jerusalem Talmud ist unvollständig.
Der Inhalt ist ebenfalls zweigeteilt. Die Halacha mit den 613 Ge- und Verboten und die
Haggada mit Anekdoten und Legenden. Der visuell optische Aufbau differenziert zwischen
Mischna und Gemara, der Gesetzestext steht einspaltig in der Mitte und außen herum ist die
Erläuterung der Gemara textiert.
Die Komplexität des Talmud hat Mosche Ben Maimun dazu veranlasst, diesen neu zu strukturieren.
Die Mishne Tora ist seit dem Mittelalter das Standardwerk.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer