Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

1.1.7 Wege der Gottessuche
Prof. Corinna Dahlgrün nennt sechs verschiedene Wege und Möglichkeiten der Gottessuche. In
der „Einsamkeit“ erfährt der Mensch durch die lange Trennung ein überwältigendes Gefühl und
führt dies auf Gott zurück. Im Leiden der „Anderen“ und vor allem bei dessen Linderung geht
der Mensch vollständig auf und vergisst sich selber und ist damit Werkzeug Gottes.
Die gegenseitige Liebe und Fürsorge in einer „Gemeinschaft“ führt dazu, dass der Mensch sein
„Ich sein“ vergisst und hier auch als Werkzeug Gottes dient. Da der Mensch nach dem Ebenbild
Gottes geschaffen ist, wäre es logisch und zielführend, Gott im „Selbst“ zu suchen. Viele Menschen
suchen Gott auch „vergebens“ weil sie mit einem schweigenden und unerreichbaren
Gott bekannt wurden. Besonders in schwierigen Zeiten des Lebens ist diese Art der Gottessuche
bekannt. Gott kann auch dort gesucht werden, wo das Leben im Allgemeinen läuft, also im
„Alltag“. Das ganze Leben ist ein Gottesdienst. Der Mensch gestaltet das Leben nach seinem
eigenen hohen Werken.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer