Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

4.1.12 Veden
Die Veden sind wahrscheinlich die ältesten Texte über die die Menschheit verfügt. Sie stammen
wahrscheinlich zumindest in deren mündlicher Überlieferung aus der Zeit 4. – 2. Jahrtausend
und ist auf die Harappa –Industalkultur zurückzuführen. Nicht so wie die christliche Bibel
und der islamische Koran sind diese Texte auf einen spezifischen Autor zurückzuführen, sondern
sie stammen von sogenannten Rishis, auch Seher genannt, die ihre mystischen Erlebnisse
mündlich (Shrutis) weitergegeben haben. Erst im 5. Jh. vor Christus kam es zu ersten schriftlichen
Aufzeichnungen auf Basis des Sanskrits.
Der Veda ist in vier Hauptbücher unterteilt, wobei hier wiederum der Wichtigste der Rigveda
ist. Darin sind Gebete und mystische Texte enthalten. Im Samaveda die Musik/Mantras. Im
Yajurveda die begleitenden Opferrituale und im Atharvaveda Heilkunst und medizinische Weisheiten.
Jeder Veda in sich ist wiederum in vier Teile gegliedert. Das sind die Samhitas – Hymnen,
Brahmans – Rituale, Aranyakas – Mystik und die Upanishaden – Weisheiten.
Inhaltlich beschreibt der Veda die kosmische Ordnung. Unter anderem wird der Zusammenhang
von allem mit allem erklärt, der Mensch als Vermittler zwischen Göttern und Dämonen
dargestellt und gefordert wird eine rituelle Austauschbeziehung. Dem Rigveda entsprechend
gibt es eine strenge Ordnung der Lebewesen und der Mensch gibt beim Sterben seinen Körper
wieder zurück. In den ersten Leben wird sehr umfassend das Feueropfer Yajna beschrieben.
Bereits zu Beginn der vedischen Zeit waren die Brahmanen die Träger der Wahrheit und haben
die vedischen Texte auditiv weitergegeben.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer