Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

1.2.3 Spirituelle Zeit
Zeit wird in verschiedenen Kulturen unterschiedlich erlebt und es kommen auch unterschiedliche
Modelle zum Ansatz. Während in der westlichen Welt eher das lineare Zeitkonzept von der
Vergangenheit in die Zukunft zum Ansatz kommt, kennt man in fernöstlichen Ländern die zirkuläre
Zeit.
Die lineare Zeit kennt die Vergangenheit, die Zukunft und den Augenblick. Dieser Augenblick,
das Jetzt, wird manchmal auch gleich der Ewigkeit gleichgesetzt. Es sind die Gedanken, die
uns immer vom Hier und Jetzt wegziehen. Das Ich erinnert sich immer an etwas oder braucht
immer was von der Zukunft. Gedanken sind wie ein Fluss, kann auch ein Wasserfall sein und
sind immer in Bewegung. Nur die Konzentration auf einen Fokus ermöglicht uns im Hier und
Jetzt und im Augenblick zu leben. Man könnte sagen, im Augenblick liegt die Ewigkeit.
Im zirkulären Zeitmodell kreist die Zeit zyklisch und kommt immer wieder zu einem Augenblick
zurück. Der Augenblick ist wiederkehrend und kann im Hier und Jetzt angehalten werden. Von
diesem Zustand gelangt der Mensch in sein Inneres –der Weg führt vom Bewussten zur Stimmung,
zu den Emotionen bis ins Unbewusste.
In der Meditation kehre ich immer wieder zum Hier und Jetzt zurück. Eine gute Möglichkeit ist
die Konzentration auf den Atem. Der Weg führt vom Augenblick des Hier und Jetzt in die Tiefe.
Ist gleichzeitig auch ein Weg vom ICH zum SELBST. Im Innersten begegnen wir Gott.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer