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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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2.1.5 Der Sabbat<br />

Der wöchentliche Feiertag im Judentum ist der Sabbat und leitet sich aus der Tora ab, worin es<br />

in der Genesis heißt „Gott selbst ruhte am 7. Tag der Schöpfung“. Neben diesem theologischen<br />

Aspekt hat ein Ruhetag pro Woche auch gesundheitliche Notwendigkeiten. Sowohl bei körperlicher<br />

als auch bei geistiger Arbeit braucht der Mensch immer wieder regelmäßige Erholungsphasen.<br />

Wäre es nicht Gottes Gesetz, so müsste der Mensch sie selbst einführen. Ein wöchentlicher<br />

Feiertag mit spiritueller Praxis führt auch ein wenig von der materiellen Versklavung<br />

weg. Am Sabbat darf generell nicht gearbeitet werden. Es wird zwischen verbotenen Tätigkeiten<br />

und erlaubten Tätigkeiten unterschieden. Grundsätzlich verboten ist die Verwendung von<br />

Werkzeugen im gewerblichen Sinne. Weiters verboten ist der Gütertransport, Haushalt- und<br />

Gartenarbeit Schreiben, Malen, Musik usw. Ebenfalls verboten und von weitreichendem Einfluss<br />

für die heutige Gesellschaft ist das Feuermachen, weil der elektrische Strom mit Feuermachen<br />

gleichgesetzt wird und daher das Einschalten von Licht verboten wäre. Besonders<br />

orthodoxe Juden verwenden dazu Schaltuhren.<br />

Erlaubt sind Transporte innerhalb des Hauses, Spazierengehen, Zubereitung kalter Speisen<br />

und um das Feuerproblem zu lösen - automatisierte Elektrizität. In Notfallsituationen ist alles<br />

erlaubt.<br />

Der Sabbat beginnt bereits am Freitagabend mit Reinigung und Speisenzubereitung. Die Männer<br />

gehen dann zum Gottesdienst in die Synagoge während die Frauen den Haushalt fertigstellen.<br />

Bei der gemeinsamen Familienfeier wird der Segen über das ungesäuerte Brot ausgesprochen<br />

und ein Becher Wein getrunken. Am Samstag gibt es ein erweitertes Morgengebet und<br />

das vorbereitete Mittagsmahl. Der Nachmittag wird für Besuche, Spaziergänge, Lehrveranstaltungen<br />

u. ä. genutzt. Der Sabbat endet am Samstagabend. Es wird als Zeichen für die Wiederaufnahme<br />

zur Arbeit eine Kerze entzündet, ein Becher Wein überfüllt – dies soll die überströmende<br />

Wohltat des Feiertages nochmals symbolisieren. Letztendlich wird die Kerze mit dem<br />

Wein gelöscht damit ist der Sabbat wirklich zu Ende und man wünscht sich eine gute Arbeitswoche.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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