Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

2.2.7 Fahrt nach Israel
Rabbi Nachman ist der Urenkel des Erfinders des Chassidismus Israel ben Elieser. Aufgrund
seines bekannten Vorfahren hatte Nachman immer Probleme sich zu positionieren und galt
bereits zu Lebzeiten als ein paradoxer Zaddik. Manchmal wird ihm auch der Vorwurf des Sabbatianismus
gemacht, wahrscheinlich deshalb, weil er immer wieder Tendenzen als versteckter
Messias praktizierte.
Seine bekannteste Affäre war „die Fahrt nach Israel“. Eines Tages gab Rabbi Nachman bekannt,
er werde nun eine Fahrt nach Israel unternehmen und niemand könne ihn davon abbringen.
Letztendlich hat er diese Fahrt unternommen und im Rahmen von Reiseerzählungen
eine äußerst exakte Pilgerreise wiedergegeben. Eigentlich war es eine Selbstinszenierung vor
dem Hintergrund seiner Tendenzen zum Messias. Nachman glaubte, dass derjenige, der den
Weg nach Israel schafft, auch der Messias sein würde.
Spirituell hat Nachman den Weg nach Israel mit dem Aufstieg in die zehn Sephiroth gleichgestellt.
Nach seiner Rückkehr hat Nachman seine Reiseerlebnisse in spirituelle Lehrvorträge
zusammengefasst. Zugänglich ist uns heute dieser Text über die Bearbeitung von Martin Buber.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer