Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

4.1.5 Yoga
Yoga ist eine Philosophie, die als Reaktion auf die überzogenen Opferhandlungen und die
Macht der Brahmanen entstand. In vedischen Zeiten glaubte man, durch Opfer an die Götter
zur Erlösung zu gelangen. In den Upanischaden wird bereits auf die Notwendigkeit der Askese
hingewiesen, woraus sich dann die Yogaphilosophie entwickelt hat. Sehr bekannt wurde das
Yogasutra von Patanjali. Dort ist Yoga wesentlich mehr als man es heute im Westen kennt.
Hierzulande wird Yoga nahezu ausschließlich als Training für Atem und Körperbewusstsein
gesehen. Die wesentlichen hinduistischen Dimensionen wie Gebote, Lebensführung, Deprivation
und Konzentration werden vernachlässigt.
Yoga ist die Selbstbeherrschung der natürlichen Selbsttätigkeit der Sinnesvermögen, der
Handlungen und des Denkens.
Nicht so wie in westlichen Traditionen zählt das Yoga - das Denken - zur Biologie. Eines der
Ziele von Yoga ist die Befreiung des Selbst von Körper mit der Aussicht eine endgültige Erlösung
zu erlangen. Yogipraktizierende werden bei sorgfältiger Durchführung zwingend zu Asketen.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer