02.11.2013 Aufrufe

Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6.12 Biographien bestimmen den Weg der Kirche<br />

Im großen Zeitraum der Kirche war das Zweite Vatikanum nicht notwendig und auch nicht<br />

geplant. Wahrscheinlich bzw. ziemlich sicher, ist das auf die Biografie von Johannes XXIII.<br />

zurückzuführen. Ein Mensch, der in großer Armut aufgewachsen ist, den Ersten Weltkrieg miterlebt<br />

hat und vor allem in nicht christlichen Religionen tätig war. Obwohl die Zeiten damals<br />

sehr schlecht waren, hatte Johannes einen sehr großen Zukunftsoptimismus und hat das „glorreiche<br />

Papsttum“ zu einem Amt des höchsten Seelsorgers gemacht. In der Beziehung zu Kardinal<br />

Bea wurde das Zweite Vatikanum vorbereitet. Bea war es auch, der die Nostra Aetate<br />

vorbereitet hat. Ein Dekret über Religionsfreiheit war früher genauso undenkbar wie eine Erklärung<br />

der Kirche in der Beziehung zum Judentum.<br />

Deutlich vor dem Zweiten Vatikanum haben John Henry Newman und Thérèse von Lisieux sehr<br />

unterschiedliche Zeichen von Spiritualität gesetzt. Lisieux als überzeugte Christin, hegte Zweifel<br />

am Glauben und war überzeugt davon, dass nicht nur die großen Mystiker zu Heiligen werden,<br />

sondern auch jeder Einzelne. Dies hat sie in dem Buch „der kleine Weg“ für jedermann<br />

beschrieben. Newman meint, das Gewissen ist höher als der Gehorsam gegenüber Papst und<br />

König.<br />

In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanum stellt Madeleine Delbrêl fest, dass der Glaube nur in<br />

atheistischer Umwelt wirklich gedeihen kann. Sie vergleicht das mit Übungen in der Kaserne<br />

(Theologen) und dem Krieg (Leben im Kommunismus). Teilhard de Chardin verbindet erstmals<br />

Wissenschaft mit Theologie und erkennt Gott als Wirken im gesamten Kosmos.<br />

Mutter Teresa hatte die Gotteserfahrung in der Gottesfinsternis. Eine Erfahrung die sie in der<br />

Armut der Armen gemacht hat. Letztendlich zeigt uns Karl Rahner einen neuen Weg der Spiritualität<br />

bei dem sich das Verhältnis zu Gott aus dem Verhältnis zum Nächsten ableitet.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!