Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

8.6 Stufen der spirituellen Entwicklung
Spiritualität aus psychologischer Sicht ist nicht nur eine Momentaufnahme, sondern bezieht
auch die Entwicklung mit ein. Entwicklungspsychologisch wird Spiritualität sehr häufig in Stufenform
dargestellt. Wobei das Grundkonstrukt immer das Gleiche ist, nämlich die Entwicklung
vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen.
Die unterste Ebene, die Materie, gefolgt vom Menschen, getoppt vom Geist. Aus diesen drei
Grundstufen wurden in den verschiedenen Epochen und Strömungen unterschiedliche Granularitäten
entwickelt. Die Himmelsleiter vom Augustinus (www-theol.unigraz.at/cms/dokumente/10001252/4fff3df3/stufen.pdf)
hat 30 Sprossen, während heutige
Stufen meistens 5-stufig sind.
Allerdings sind Stufenmodelle sehr spekulativ, insbesondere die höheren Stufen, wie das Beispiel
von Ken Wilber zeigt. Die unteren Stufen animalisch, magisch, mythisch sind bekannt,
nachweisbar und eventuell persönlich erfahrbar.
Auf der Stufe der Schaulogik und darüber hinaus, sind die Stufen nur mehr kognitiv zugänglich.
Die Erforschung der einzelnen Ebenen erfordert den Einsatz unterschiedlicher Methoden. Die
materielle Ebene wird am besten durch das Experiment „messen, wägen und zählen“ erforscht.
Die menschliche Ebene unterliegt einer Hermeneutik und kann über die Phänomenologie erfahren
werden. Linguistik ist das Werkzeug dazu. Die geistige Ebene kennt derzeit nur Kontemplation
und Meditation als Forschungsweg. Hier gilt nur die Erfahrung und diese ist absolut.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer