Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

1.6.17 Karl Rahner
Karl Rahner ist ein Theologe der ausgehenden Neuzeit, der das christliche Weltbild spürbar
verändert hat, insbesondere seine Lexika der Theologie sind gut bekannt. Rahner arbeitete
auch an der Vorbereitung zum Zweiten Vatikanischen Konzil mit. Die Besonderheit seiner Persönlichkeit
ist auch durch die Verleihung der 15 Doktorate erkennbar.
In seiner Spiritualität setzt er sich mit Mensch und Gott insofern auseinander, als er den Menschen
als Selbstmitteilung Gottes sieht. Das wahrscheinlich berühmteste Zitat von ihm „der
Christ der Zukunft ist ein Mystiker oder er besteht nicht in allem“.
Offensichtlich sieht Rahner seine Spiritualität auf sehr persönlichem Niveau. Er bezeichnet den
Menschen auch als Wanderer in die Unendlichkeit und meint, dass der Mensch aus seiner Vertrautheit
heraus muss. Weiters sieht er den Menschen als einen Fragenden, der über seinen
Tod hinaus nachdenkt.
Das Gottesbild bleibt dem denkenden Zugriff des Menschen entzogen. Gott ist also ein absolutes
Geheimnis. Rahner sieht Gott auch als eine Unbegreiflichkeit und glauben heißt, genau
diese Unsicherheit ein Leben lang auszuhalten. Gott selber ist in der innersten Mitte der Welt
zu finden und das Schicksal der Welt ist gleichzeitig das Schicksal Gottes.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer