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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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9.2 Religion substanziell<br />

Bei der Analyse des Religionsbegriffes ist zu allererst das Substanzielle und der materielle Gehalt<br />

zu suchen. Häufig wird die inhaltliche Religiosität als „Anthropologische Grundkonstante“<br />

verstanden und gehört zum Menschen. Es ist für seine kulturelle Ausrichtung bestimmend.<br />

Die inhaltlichen Bezüge fokussieren auf a) das Unendliche, b) das Heilige, c) die Transzendenz,<br />

d) das Unbedingte.<br />

@ a) zum Unendlichen: seit jeher ist der Mensch mit seiner Endlichkeit durch das Sterben konfrontiert.<br />

Gleichzeitig steht er aber auch vor dem Zweifel einer Unendlichkeit, welche sich immer<br />

nach der Frage woher und wohin ausdrückt. Viele Religionen haben dafür einen Schöpfungsmythus<br />

und bieten ein Heilversprechen.<br />

@b) das Heilige: auch hier sind Menschen seit jeher mit Phänomenen konfrontiert, die nicht<br />

erklärbar sind. Waren es früher Blitz und Donner so ist es heute Krebs und Aids. Der Mensch<br />

muss also immer wieder unterscheiden zwischen den Profanen und den Sakralen. Im Zusammenhang<br />

mit der evolutionären gesellschaftlichen Entwicklung, verschiebt sich so manch Sakrales<br />

zum Profanen hin. Damit wird die Welt aber nicht verständlicher, weil eigentlich mit jeder<br />

Erkenntnis eine zusätzliche Frage aufkommt. Was dem Menschen heilig ist, ist von Kultur und<br />

Epochen abhängig.<br />

@c) Transzendenz: der Mensch erlebt sich nicht nur und immerwährend in seiner assoziierten<br />

realen Welt. Zumindest gibt es Augenblicke der Transzendenz. Das Gefühl eines übermächtigen<br />

großen Ganzen führt zu religiöser Erfahrung und eben dann zur Religion.<br />

@d) das Unbedingte: im Alltagsleben hat gerade der moderne Mensch immer wieder Alternativen<br />

aus denen er auswählen kann. Unter bestimmten Bedingungen kann sich der Mensch nahezu<br />

jeden Wunsch erfüllen. Zu unterscheiden davon, ist das Unbedingte und Unausbleibliche.<br />

Mit Sicherheit ist es der Tod, aber nicht nur das. Menschen wissen auch was sie unbedingt tun<br />

müssen und „wem oder was“ sie nicht ausweichen können.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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