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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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Reflexion für das Unternehmen:<br />

Hier ist die Globalisierung ganz deutlich zu spüren. Große Unternehmensführer, die schon alleine<br />

wegen ihrer Biografie die Führer waren, werden immer seltener. Unternehmen brauchen<br />

zwar noch Führung, aber diese hat sich in den letzten Jahren auch deutlich verändert. Führungsmacht<br />

kann entweder verliehen oder kann in Form von Autorität selber erarbeitet werden.<br />

Nicht mehr die Biografie von Führungspersönlichkeiten entscheidet über das Wohl und<br />

Weh des Unternehmens. Immer sind auch andere da, die etwas anderes wollen und es besser<br />

und schneller können. Dagegen sind auch machtvolle Führer meist machtlos. Die Außenorientierung<br />

führt zur Ohnmacht. Die Energie AG ist sehr stark mit Umweltschutzgruppen,<br />

Ökogruppierungen konfrontiert, die einen sehr starken Einfluss auf das Unternehmen haben.<br />

In dieser Situation nimmt die Selbstkontrolle, also Controlling und Reporting, zu. Für die Spiritualität<br />

im Unternehmen wird auch der Weg vom Äußeren zum Inneren gelten, d.h. die Strategieentwicklung<br />

kann nur von außen abgeleitet werden. Sehr wichtig war in den letzten Jahren<br />

Visionen und Ziele. Diese wurden auch in Managementschulen drillmäßig gelernt. Für die Möglichkeit,<br />

dass Heterotopien eintreffen, sind wir nicht ausreichend vorbereitet.<br />

Persönliche Reflexion:<br />

Professor Sander hat den Begriff des „Teilens“ aufgefächert in Dividing und Sharing. Diese<br />

beiden Verhaltensweisen bzw. Lebenseinstellungen brauche ich nebeneinander. Sharing dann,<br />

wenn ich ein Seminar halte, die Mitarbeiter informiere oder Kundenveranstaltungen abhalte.<br />

Dabei habe ich auch den ehrlichen Wunsch jemanden etwas zu geben, was er auch brauchen<br />

kann. Dividing hängt mit meiner Führungsposition und der Macht die damit verbunden ist,<br />

zusammen. Ich kann Information gezielt weitergeben, Budgets zuteilen, Personal versetzen<br />

usw. Diese Rollenteilung erlebe ich schon seit einigen Jahren und kann für mich auch ganz gut<br />

damit umgehen. Allerdings gelingt dies nicht immer mit den korrespondieren Personen. Darüber<br />

hinaus habe ich den Eindruck, dass Sharing in letzter Zeit immer weniger zurückbringt<br />

und ich, sofern nicht eine machtvolle Position hätte, ohnmächtig wäre.<br />

Die Globalisierung bringt neben der Komplexität auch viele Paradoxien mit sich. Sowie Aurelia<br />

Spendel sagt, „immer weniger – mehr“ und gleichzeitig „immer mehr – weniger!“, kann ich<br />

auch an persönlichem Konsum erkennen. Ich kaufe immer mehr und erhalte dafür immer weniger<br />

Sinn. Sobald ich alles gekauft habe, wäre demnach der gesamte Sinn weg. Wirkliche<br />

persönliche Beziehungen werden immer weniger und bedeuten mir daher umso mehr. Sowie<br />

dieses Beispiel zeigt, nehmen Paradoxien in meinem Leben zu. Zusätzlich dazu verändert sich<br />

meine Umwelt und daher ich mich selber, langsam, schleichend und oft unbemerkt. Aurelia<br />

Spendel zeigt diese Veränderung von der Wurst zur Kunst als schrittweisen, oft nicht erkennbaren<br />

Veränderungsprozess. Ich möchte mir diese Schleife - von der Wurst zur Kunst und auch<br />

wieder zurück - bewusst machen und so auch kleine Veränderungen in meinem Leben erkennen<br />

können.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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