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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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6.15 2000 Jahre Spiritualität<br />

Spiritualität hat sich naturgemäß in den letzten 2000 Jahren verändert. Schwester Aurelia<br />

Spendel führt dazu, die markanten Brüche in Form einer Metapher „der Achttausender“ an.<br />

Etwa alle 350 Jahre entsteht ein Umbruch und da einhergehend eine große Veränderung. Eine<br />

erste spirituelle Richtung wurde von den Wüstenväter- und Mütter vorgegeben. Die Menschen<br />

waren mit der damaligen Situation nicht einverstanden und entwickelten einen Gegenentwurf.<br />

Man zog aus – äußerlich durch den Weg in die Wüste. Seelische Probleme waren zu lösen in<br />

dem man sich ihnen stellt. Eine Konfrontation mit den eigenen Dämonen nicht scheute. Also<br />

„bleib so lange in deiner Zelle“ bis du dein Problem gelöst hast.<br />

Unter Benedikt hat sich die geistige Welt noch einmal verändert. Das aufkommende Mönchtum<br />

wurde zur kulturellen Basis für Europa. Nicht mehr nur eine seelische Innenschau (Ora) war<br />

wichtig, sondern auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung (Lege) und die Arbeit für das<br />

tägliche Leben (Labora) war notwendig. Gerade die wissenschaftliche Auseinandersetzung und<br />

die tägliche Arbeit führten zu einer neuen Kultur. Auf Äußerlichkeiten wurde weniger Wert gelegt,<br />

diese entstanden als quasi Nebenprodukt.<br />

Nach der Zeit des Rückzugs in die Klöster entstanden Städte und Bürger. Man erkannte, dass<br />

der Mensch auch persönliche Bedürfnisse und Befindlichkeiten hat. Es wurde die Frage gestellt,<br />

wer bin ich vor Gott und wie liebt mich Gott? Die Seele wurde emotionaler und weiblicher. Es<br />

war auch erlaubt zu denken, was bisher noch nicht gedacht wurde.<br />

Einen großen Bruch stellte die Reformation dar. Die Spiritualität drang in den Alltag ein. Der<br />

letzte Bruch ist die Globalsierung, es tritt plötzlich der einfache Mensch auf, ein neuer Kontinent<br />

– „Terra inkognito“ vereint alle Menschen, Kulturen und Religionen.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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