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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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1.5 Mittelalter<br />

Das Mittelalter war für die spirituelle Entwicklung des Christentums ein Umbruch und ein Meilenstein.<br />

Ausgelöst von den gesellschaftlichen Umwälzungen entstand auch ein neues Verhältnis<br />

zu Gott. Durch den aufblühenden Fernhandel entstanden wohlhabende Städte. Die Geldwirtschaft<br />

und ein einhergehendes Kreditwesen etablierten sich. Das Leben und die moralischen<br />

Verhaltensweisen des Klerus verfielen immer mehr. Frauenbeziehungen der Bischöfe<br />

und Priester stimmten nicht mit den christlichen Idealen überein. Zunehmende Intellektualisierung<br />

schafften unmittelbaren Zugang zur Heiligen Schrift. Damit wurde die Armutsbotschaft<br />

von Jesus immer widersprüchlicher zum Verhalten der Kirche.<br />

Der Islam und die Kreuzzüge brachten die Schriften des Aristoteles und Platons in die Schreibstuben<br />

der Klöster. Auch da kam es zu Widersprüchen von griechischer Logik und christlichem<br />

Evangelium. Diese beiden Widersprüche führten zu intensiven Auseinandersetzungen mit Gott<br />

und zu einer Intensivierung der Mystik. Einerseits die spekulative Mystik, angeführt von Meister<br />

Eckhart und Thomas von Aquino und andererseits die affektive Mystik – Frauenmystik von<br />

Margareta Porete, Mechthild von Magdeburg und einer Getrud von Helfta.<br />

Insbesondere hat Meister Eckhart die Mystik des Mittelalters geprägt. Die Schriften Eckharts<br />

sind auch heute noch eine interessante Basis für Theologen. Sein damaliges Gottesbild wird<br />

heute immer wieder diskutiert. Die Armutsbewegung wurde nachhaltig durch den Beginenorden<br />

und durch die Franziskaner gefördert.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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