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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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Reflexion für das Unternehmen:<br />

Den Juden wird ja immer wieder ausgeprägtes Unternehmertum nachgesagt. Als die Juden in<br />

den ersten Jahrhunderten nach Europa migrierten, war es ihnen bereits verboten, Land zu<br />

besitzen. Also blieb ihnen nichts anders übrig als sich auf den Handel und später auf Bankgeschäft<br />

zu konzentrieren. Der jüdische Fleiß und die durch die Gebote gegebene Disziplin, führten<br />

unabhängig vom Aufgabengebiet, immer wieder zum Erfolg. Sofern dieser bekannt wurde,<br />

gab es immer wieder „Andere“, die dies zu verhindern wussten. Dadurch entstand in der jüdischen<br />

Generation eine sehr hohe Flexibilität. Unter dem Sprichwort „wenn es so nicht geht –<br />

geht es halt anders“.<br />

Juden waren niemals darauf aus, anderen zu schaden, sondern lediglich sich selber zu entwickeln.<br />

Sie waren ja ein Teil von Gottes Schöpfungsplan. Dieses jüdische Modell könnte und<br />

sollte in die modernen Unternehmen übertragen werden. Das würde bedeuten, sich absolut auf<br />

die eigenen Stärken zu konzentrieren. Sofern man mit den aktuellen Produkten und Dienstleistungen<br />

nicht mehr erfolgreich ist, sollte man sich verändern. Sich selber zu verändern, ist<br />

nachhaltig erfolgreicher, als andere schlecht zu machen. Leider ist derzeit ein Wirtschaftskrieg<br />

zu verspüren, der nicht mehr nur Wettbewerb heißt, sondern auch Vernichtung. Letzter Begriff<br />

ist gerade mit dem Judentum nur zu gut bekannt.<br />

Persönliche Reflexion:<br />

Die Kabbala ist ein sehr kompliziertes auf hohem intellektuellen Niveau beschriebenes Werk.<br />

Allerdings nach heutigem empirischen wissenschaftlichen Verständnis ein völliger Cyberspace.<br />

Das Interessante daran ist also, wie ist es den Menschen möglich, derart komplexe Gedanken<br />

ohne Evidenz zu entwickeln. Gerade die Naturwissenschaft, dessen Grundlagen mein Denken<br />

ausmacht, stellt die Kabbala völlig infrage und verdrängt sie in die Bedeutungslosigkeit. Wahrscheinlich<br />

hat die Kabbala keinen großen Beitrag zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen<br />

geleistet. Obwohl viele Wissenschaftler aus Mathematik, Physik und Chemie jüdisch sind. Bestes<br />

Beispiel – Albert Einstein.<br />

Da ich nun die Kabbala ein wenig kenne, gilt es für mich zu überlegen, welche Bedeutung dieses<br />

Werk für mich persönlich und beruflich haben könnte. Wenn es nun in der Kabbala heißt,<br />

dass das Ziel des Schöpfers dem Menschen größtmöglichen Genuss zu bereiten ist, dann wäre<br />

das natürlich ein sehr schönes und simples Leben.<br />

Andere Traditionen zufolge, wie auch im Christentum, heißt es, dass „der Weg zum Heil“ nur in<br />

Armut und in der Nachfolge Christi erlangt werden kann. Wahrscheinlich ist dann die Vorstellung<br />

von größtmöglichem Genuss nicht auf materiellen Konsum gerichtet, sondern auf geistigen<br />

Konsum. Damit würde mir das Judentum also auch den Weg zur Reduktion des Konsums<br />

und zur Intensivierung der Spiritualität zeigen. Die Kabbala mit den verschiedenen Welten,<br />

kennt auf der untersten Schicht diese unsere irdische Welt und kennt weiters 125 Stufen bis<br />

zum Schöpfer.<br />

Ist ein bisschen frustrierend, wenn man sich als westlich konsumorientierter Mensch gerade<br />

auf Stufe eins befindet. Die Kabbala könnte ein wertvoller Lebensbegleiter sein, sofern diese<br />

nicht selber zum Konsummittel in Esoterikläden verkommt.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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