02.11.2013 Aufrufe

Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.2.3 Advaita Vedanta<br />

Der Name leitet sich aus dem Veda ab und heißt so viel wie abgeschlossener Veda. Advaita<br />

bezieht sich auf den Nondualismus. Letztere ist besonders schwierig - vor allem für die<br />

westliche Philosophie - zu verstehen. Ähnlich wie in allen anderen Traditionen ist es eine<br />

Kernaussage, die entweder über die Textversion, über eine philosophische Logik oder eine<br />

Erfahrung der Mystiker verstanden werden kann.<br />

Textauslegung:<br />

All dies ist wahrlich Brahman – dabei wird das gesamte Universum Brahman als einzige<br />

Wirklichkeit gleichgesetzt. Dem objetkiven Universum wird dabei der Status einer Illusion<br />

zugeschrieben. Ähnlich dem subjektiven ICH - nur das Selbst ist Brahman.<br />

Ich bin Brahman: das Individum ist anfangslos und endlos im Samsara gefangen. Die subjetive<br />

Seele als Jiva ist der Lebensfunke, der sich bei jeder Inkarnation erneuert und eine Verbindung<br />

zum Artman und somit Brahman hat.<br />

Dieser Atman ist Brahman: das ist eine unpersönliche unendliche Macht und befindet sich<br />

jenseits jedem Wandels. Dabei entspricht Brahman dem Makrokosmos und Atman dem<br />

Mikrokosmos. Wobei Atman nocheinmal ident mit dem Selbst ist.<br />

Das bist du: es handelt sich dabei um eine Gleichsetzung der objektiven Welt und der<br />

subjektiven Seele. Das Selbst wird dabei individuell gesehen. Offensichtlich erleben<br />

dementsprechend alle Menschen das Selbst, sofern sie ihr Ego aufgeben.<br />

Brahman ist Geist: im Materialismus entsteht Geist aus der Materie, im Idealismus entsteht<br />

Materie aus Geist und im Dualismus herrscht eben eine Dualität zwischen Sein (sat) und<br />

Bewusstsein (cit) vor.<br />

Philosphische Logik:<br />

Die Grundannahme dabei ist, dass sich eine Substanz verändern kann. Bespielsweise wird aus<br />

Ton ein Krug und aus Silber ein Armreif, aber die Substanz bleibt gleich. Diese Logik kann<br />

nach hinten verlegt werden, wonach eine Substanz wiederrum nur eine Form einer Substanz<br />

ist. Letztendlich führt dies auf den Begriff der Existenz bzw. das Bewusstsein zurück. Damit ist<br />

der Dualismus (Advaita) geklärt und die von uns beschriebenen Entitäten - Geist und Materie<br />

sind Eins. Diese Erkenntnis sollte mit der Quantenphysik verglichen werden, wonach es<br />

denkbar ist, dass auch Atomkerne weiter geteilt werden können und letztendlich nur aus<br />

Energie bestehen.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!