Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

1.6.14 Dietrich Bonhoeffer
Dietrich Bonhoeffer entstammt einer evangelisch-lutheranischen Familie und ist studierter
Theologe. Seine mystische Erfahrung wurde durch die Bergpredigt inspiriert. In jungen Jahren
wurde er Pastor in London und lernte viele Persönlichkeiten aus dem kirchlichen Leben kennen.
Er kehrte 1935 nach Deutschland zurück und begann mit der Widerstandsbewegung. Bonhoeffer
war intensiver Gegner der Judenverfolgung. Dies brachte ihm vorerst ein Rede– und
Schreibverbot ein. Gefolgt von einer U-Haft, weiter abgeschoben ins KZ Buchenwald und letztendlich
dem Märtyrertod 1945.
Bonhoeffer als überzeugter Lutheraner hat für die evangelische Kirche das Fehlen von Übungen
und Formen festgestellt. Er führte die Beichte wieder ein und entwickelte Meditationsformen.
Besonders intensiv beschäftigte er sich mit der Textmeditation; dabei werden sehr kurze
Textstellen aus der Bibel während einer Woche meditiert. Seiner Erfahrung nach führt dies zu
einer Festigung des Glaubens und ist für Priester und Pastoren unerlässlich. Ebenfalls neu für
die evangelische Kirche war die Passionsmeditation, dabei stellt sich der Meditierende den leidenden
Christus am Kreuz bildhaft für längere Zeit vor.
Von Kirche und Religion meint Bonhoeffer, dass sie vergebliche Wege zu Gott sind. Es gibt nur
einen Weg zu Gott und das ist der Weg Gottes zum Menschen. Sehr empfindlich reagiert er auf
das Wort „Wahrheit“, weil dieses Wort gerade heute nicht wahr ist.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer