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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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1.4.12 Hesychasmus – Ruhe des Herzens<br />

Der Begriff stammt vom altgriechischen Wort Hesychia und bedeutet so viel wie Ruhe, Stillschweigen,<br />

Abgeschiedenheit und Gelassenheit. Es ist eine Form der byzantinischen Spiritualität<br />

und wurde in der Zeit vom 12. - 16. Jh. entwickelt. Die Ursprünge gehen auf die Zeit der<br />

Wüstenväter und Wüstenmütter zurück. In dieser Zeit war man der Meinung, dass man innere<br />

Ruhe nur über einen äußeren Zustand der Ruhe, Stille und vor allem der Abgeschiedenheit<br />

erreichen konnte. Dies war unter anderem auch ein Grund für das Anachoretentum welches<br />

sich in einem „Weggehen aus der lauten Welt“ darstellte.<br />

Den Höhepunkt dieser Bewegung leitete Gregor Palamas im 14. Jh. am Berg Athos ein. Dort<br />

wurden die dazugehörigen entsprechenden Gebetsmethoden, vor allem das Jesusgebet, entwickelt.<br />

Im Gegensatz zu den Anachoreten wurde hier der inneren Stille Vorrang vor der äußeren<br />

Stille gegeben. Darüber hinaus entwickelte sich diese Methode auch für Laien. Im Prinzip handelt<br />

es sich um eine Art Mantra, also ein „in sich wiederholendes Gebet“, welches mit einer<br />

bestimmten Haltung gesprochen und auch mit der Atmung synchronisiert wird. Es sind durchaus<br />

Querverbindungen zur buddhistischen Zen-Meditation zu erkennen - in deren Ergebnissen<br />

sind sie sehr ähnlich. Die Erleuchtung in der Zen-Meditation wird beim Hesychasmus als<br />

„Schau Gottes“ bzw. dem „Sehen des Taborlichtes“ bezeichnet. Es ist dies jene Erfahrung, die<br />

Meditierende bei entsprechender Tiefe machen.<br />

Als Gebet wird das Jesusgebet oder deren kürzere Form „Kyrie Eleison“ verwendet.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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