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Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

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4.1.14 Bhagavad Gita<br />

Eine weitere Gegenströmung zur vorhandenen Praxis im 2.Jh. vor Christus zeigt sich im Entstehen<br />

der Bhagavad Gita. Auch diese Schriften verändern das theologische Konzept wesentlich,<br />

werden aber trotzdem auf lange Sicht gesehen im Hinduismus aufgesogen. Die Zeit der<br />

Upanishaden führte zu massiver Askese und Vernachlässigung der sozialen Pflichten. Die<br />

Bhagavad Gita betont ausdrücklich die gesellschaftliche Verantwortung, die der Mensch hat<br />

und die er auch erfüllen muss. Die Erfüllung sozialer Pflichten ist wichtiger als das Durchsetzen<br />

persönlicher Interessen.<br />

Die Bhagavad Gita hat sich aus den Veden, den Upanishaden und dem Mahabharata Epos entwickelt.<br />

Im gegenständlichen Epos wird der Krieg zwischen den Kauravas und Pandavas beschrieben.<br />

Der Kriegsheld ist Arjuna, der plötzlich am Schlachtfeld seine ehemaligen Freunde<br />

und Verwandte trifft, gegen die er nun kämpfen sollte. In dieser zwiespältigen Situation wollte<br />

er sich zurückziehen und Bettelmönch werden. Darüber entsteht ein Dialog zwischen Ajuna<br />

und Krishna seinem Wagenlenker. Genau dieser Dialog ist die Bhagavad Gita mit 600 Versen.<br />

Es stellt sich heraus, dass Krishna als Avatar von Vishnu inkarniert war, um die göttliche Ordnung<br />

wieder herzustellen. Im Laufe des Dialoges stellt sich heraus, dass der Mensch seine<br />

sozialen Pflichten zu erfüllen hat. Es ist „zu tun – was zu tun ist“. Letztendlich sieht Ajuna ein,<br />

dass er auf diesem Felde kämpfen muss, er nimmt diese Aufgabe an. Der Mensch hat seine<br />

Pflichten zu erfüllen, ohne zu zögern. In der Bhagavad Gita heißt es dazu „weder durch Enthaltung<br />

vom Tun, noch durch Entsagung“, kommt man zur Vollendung – sondern nur durch<br />

wunschloser Erfüllung seiner sozialen Pflichten.<br />

Spirituelle Theologie<br />

© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>

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