Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer
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tentum mit seiner Nächstenliebe, der Vergebung der Sünden, das Erlösen der Leiden, unterbrochen.<br />
In der Gegenüberstellung der biblischen Gesellschaften mit der heutigen Soziologie<br />
darf die Frage gestellt werden: Wo findet heute Christentum statt und wer sind die Christen?<br />
Es gilt nach einer Unterbrechung des heutigen Musters, also Konsum, Hektik, Ausbeutung zu<br />
suchen.<br />
Reflexionen für das Unternehmen:<br />
Nach Paul Imhof hat eine spirituelle Beziehung mehrere Phasen. Vom Kennenlernen über<br />
Machtkampf, Intimus, Arbeitsphase, Ablösephase. Diese Stufen der Beziehung sind auch in<br />
einem Unternehmen am Bespiel der Teamentwicklungsphasen nach Tuckman erkennbar. Hier<br />
beginnt die Arbeit mit einem Kennenlernen. Auch der Machtkampf ist dort bekannt, wenngleich<br />
nicht so drastisch formuliert. Nach genügend langer Zusammenarbeit kommt eine Gruppe erst<br />
in die Arbeitsphase. Auch Schulz von Thun kennt in seiner Kommunikationspsychologie mehrere<br />
Phasen allerdings hat er die Phase des Machtkampfes nicht berücksichtigt. Selbstverständlich<br />
ist sie nicht in jeder alltäglichen Kommunikationssituation dieses Machtkampfes ersichtlich,<br />
aber bei genauerem Hinsehen fast immer beobachtbar.<br />
Im heutigen Geschäftsleben werden Termine nach Ereignissen und Aktivitäten vereinbart. Dabei<br />
wird keinerlei Rücksicht auf eine zeitliche Qualität genommen. Paul Imhof hat mit dem<br />
Beispiel der spirituellen Woche einen Rhythmus vorgestellt, bei dem Wochentage bestimmte<br />
Qualitäten aufweisen. Man kann diese auf das heutige moderne Business übersetzen. Demnach<br />
wäre der Montag gut geeignet Instabilitäten auszugleichen, der Dienstag zum Austragen von<br />
Konfrontationen, usw. Schließlich könnte der Sonntag zum Kraft schöpfen, Ziele definieren und<br />
Ordnung schaffen genutzt werden. Es ist sicherlich sehr schwierig seinen Terminkalender so zu<br />
organisieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es zumindest teilweise möglich ist und damit<br />
mehr Ruhe, Ausgeglichenheit und Selbstsicherheit verbunden ist.<br />
Bei leitenden Verantwortlichen in einem Unternehmen ist das Treffen von Entscheidungen allgegenwärtig.<br />
Dazu gibt es ein gutes spirituelles Vorbild in der Regular Benedikte 3. Die kann<br />
nach ihrer Struktur unvermittelt in das heutige Geschäftsleben übertragen werden. Der einzige<br />
Unterschied ist, dass der Abt seine Entscheidungen Gott gegenüber zu verantworten hat und<br />
der heutige Geschäftsführer seinen Eigentümern gegenüber. Die Energie AG hat im Rahmen<br />
ihrer Führungskräfteausbildung das Buch der Regular Benedikte verteilt und zum Selbststudium<br />
empfohlen.<br />
Reflexion persönlich:<br />
Persönlich nehme ich aus dem Modul 1 mit, dass Spiritualität im Alltag zu finden ist und auch<br />
stattzufinden hat. Dazu gibt es ein gutes Modell von Paul Imhof mit „Unterbrechung – Unterscheidung<br />
– Unterhaltung“. Mit der Unterbrechung wird das „Hamsterrad“ abgestellt in dem<br />
viele von uns drinnen sind. Das muss bewusst geschehen, sonst geschieht es nicht. Bei Problemen<br />
hilft „mehr vom Gleichen“ nicht. Persönlich neige ich dazu, bei Fehlern und Problemen<br />
noch exakter zu arbeiten und vorzubereiten. Richtiger ist bei „Break“ die Situation wahrzunehmen<br />
und die Frage nach dem „Woher und Wohin“ zu stellen. Diese beiden Stufen Unterbrechung/Unterscheidung<br />
nach Imhof sind auch leicht verständlich. Hingegen die dritte Stufe der<br />
Unterhaltung ist schwieriger, vor allem weist Imhof auf den inneren Dialog hin, der ja nachweislich<br />
auch bei mir immer dann einsetzt, wenn eine Unterbrechung vorliegt. Nach der Darstellung<br />
von Imhof kann ein Dialog (und gerade ein innerer Dialog) nicht beliebig aufrecht<br />
erhalten werden - bei mir geht das lang- weil die Energie dafür schwindet. Das könnte dann<br />
der Beginn eines Gebetes sein, mit Konsequenzen wonach es dann anders weitergeht.<br />
Das wichtigste aus diesem Modul ist die Spiritualität im Alltag, die Wertegrammatik nach Paul<br />
Imhof, sowie der Umgang mit spirituellen Rollen von Männern und Frauen.<br />
Spirituelle Theologie<br />
© <strong>Manfred</strong> <strong>Litzlbauer</strong>