Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

1.4.18 Monastische Arbeit
Es ist ja hinlänglich bekannt, dass ein wesentlicher Lebensinhalt der Mönche in deren Arbeit
liegt. Über die längere Zeit der Geschichte hat Arbeit verschiedenste Wertigkeiten. In vorchristlicher
antiker Zeit war körperliche Arbeit immer mit Sklaverei verbunden. Aristoteles
meinte, dass körperliche Arbeit der Tugend schade. Jetzt plötzlich mit Jesus, der ja als Handwerkersohn
geboren wurde war der Einbruch – Jesus der Handwerker. Die Evangelien widersprechen
sich. Während bei Matthäus 6 „die Vögel im Himmel“ zitiert werden, meint Paulus im
2. Brief an die Thessalonicher „wer nicht arbeitet soll auch nicht essen!“
Die grundlegenden Aspekte für die Arbeit liegen in der Spiritualität. Arbeit ist da, um Demut
einzuüben und Lastern zu entgehen. Aber sehr mit Maß, denn die Arbeit darf die Muse nicht
beeinträchtigen. Es darf also daraus kein Geschäft werden. Letztendlich muss die wirtschaftliche
Autonomie eines Klosters möglich sein.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer