Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

4.2.2 Philosophie des Advaita Vedanta
Wesentliches Kennzeichen des Advaita Vedanta ist dessen harmonisches Verhältnis zu den
Veden. Diese werden nicht nur anerkannt, sondern sind dort integriert. Im Gegensatz zur europäischen/griechischen
Philosophie, die sich ausschließlich auf Logik fokussiert, steht die indische
Philosophie im Dienste der Erlösung und ist sehr spirituell. Es gilt immer den Zusammenhang
zwischen Erkenntnis und den Veden herzustellen, wobei die Veden die höhere Priorität
haben. Interessanterweise beschäftigt sich die indische Philosophie mit den Fragen der Natur
(vergleiche die drei Gunas) und deren Erscheinung in der Wirklichkeit.
Die bekannte logische Strenge der griechischen Philosophie ist nicht erkennbar. Es handelt sich
eher um ein intuitives Wissen und um eine Referenz auf den Veda. Insbesondre hat sich beim
Vedanta die Nondualität (Advaita) entwickelt. Besondere Bedeutung hat der Begriff Nondualität
der vergleichsweise mit westlichem Pantheismus trotzdem anders ist. Die Differenzierung liegt
im Verständnis der Welt. Dazu gehört die Objektive und auch die Subjektive, welche dabei nur
als Erscheinungsformen gesehen werden. Ganz deutlich wird der Begriff der Formen herausgearbeitet.
Formen haben eine unendliche Vielfalt und verändern sich dauernd. Es gibt keine
zuverlässige Information über die Wirklichkeit. Das Einzig gültige ist das non-duale Brahman,
welches sich im Falle der Erlösung mit dem Atman verbindet.
Zurückzuführen ist die Advaita Sichtweise auf Shankara und Ramanuja. Wobei Shankara die
Erlösung im Wissen und Ramanuja die Erlösung im interesselosen Handeln sieht.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer