Interreligiös_pdf - Manfred Litzlbauer

1.1.6 Die spirituelle Woche
Zeit war bereits für die antiken Hochkulturen von wesentlicher Bedeutung. In jüngster Vergangenheit
wird der Mayakalender immer wieder zitiert und darauf verwiesen, wie intensiv sich
dieses Volk mit dem Lauf der Gestirne und der davon abgeleiteten weltlichen Zeit beschäftigt.
Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass die heutige globale Gesellschaft vom christlichen
Kalender bestimmt wird. Die Kalenderreform von Papst Gregor hat uns ein brauchbares
Zeitmessinstrument mit genügend Genauigkeit gegeben. Die Bedeutung des gregorianischen
Kalenders wird oft übersehen - gerade Weihnachten, also Christi Geburt - wird ja weltweit
gefeiert, auch von den Nichtchristen.
Ein kleinerer Zyklus der Zeit ist die Woche. Die 7 Tage einer Woche wurden in der Antike den
Planentengöttern zugeordnet. Das Christentum verwendet hierfür die Erzengel. Die Eigenschaften
der Engel werden einem Wochentag zugeordnet, sodass aus spiritueller Sicht jeder
Wochentag für eine bestimmte Tätigkeit mehr oder weniger gut geeignet ist. Ähnlich wie die
antiken Bauern könnten auch moderne Terminkalender darauf ausgerichtet sein. Beispielsweise
am Sonntag Ziele definieren, am Montag Instabilitäten ausgleichen, am Dienstag Konfrontationen
austragen und am Mittwoch wieder aufs Neue beginnen. Der Donnerstag wäre dann für
Personelles und der Freitag für Kreativität vorgesehen. Der Samstag steht dann für eine Reflexion
und eine ganzheitliche Entspannung zur Verfügung.
Spirituelle Theologie
© Manfred Litzlbauer