Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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hat bereits — 4,6^ Kyjiw — 6,2«, Chärkiw — 8,3°, Luhänj
— 8^ Wowtschänsjk — 7,7^ Katerynosläw — 1,4P usw.
Es ist zwar nichts Besonderes im Vergleich mit den
Januartemperaturen selbst im südlichen Großrußland,
wo der Winter schon Anklänge an polare Verhältnisse
aufweist, aber der Gegensatz zu dem west* und mittel?
europäischen Winterklima ist auffallend. Hammerfest,
die nördlichste Stadt der Erde, ist im Januar um einen
ganzen Grad wärmer als Kyjiw und noch um ein gerin*
ges wärmer als Lemberg.
Dafür ist der Sommer in der Ukraina sogar wärmer
als in Wests und Mitteleuropa. Das Julimittel von Lon?
don ist + 17,9^ von Brüssel 18", von Lemberg ebensoviel,
aber Kyjiw hat bereits 19,2», Chärkiw 20,9°. Die Unter?
schiede in der Sommertemperatur sind jedoch viel
kleiner als diejenigen in der Wintertemperatur — da?
her die verhältnismäßig niedrigen Jahresmittel in der
Ukraina.
Diese Zahlen lassen den kontinentalen Charakter
des ukrainischen Klimas klar hervortreten. Die Einflüsse
des Atlantischen Ozeans, welche das Klima Mitteleuro?
pas noch stark beherrschen, werden in der Ukraina gering.
Besonders die südliche Ukraina wird im Winter von dem
mildernden ozeanischen Einfluß beinahe gar nicht be?
rührt und die niedrigen Wintertemperaturen sind die
notwendige Folge. Aber -die Kontinentalität des ukraini*
sehen Klimas ist dennoch nicht so scharf ausgesprochen
als diejenige des russischen oder sibirischen. Kamyschin,
Ssjemipalatinsk und Blagowjeschtschensk, unter dem?
selben Breitegrad wie Kyjiw gelegen, haben Januarmittel
von —11,6«, —17,5° und —25,4°, Julimittel von +24,1°,
+ 22,2° und + 21,3°. Die Einflüsse des Schwarzen Meeres,
obgleich im allgemeinen nicht groß, sind doch wenigstens
in den Küstenlandschaften Ukrainas unverkennbar.