Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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spanische Sorten angebaut werden.
Der Weinbau ist hier
ein wichtiger Erwerbszweig für die Bevölkerung gewor*
den. Wegen des starken Verbrauchs von rohen Weins
trauben zu Kurzwecken usw. liefert Taurien jährlich
nur 250.000 hl Wein.
Die Bienenzucht wird in der Ukraina seit alters*
her in
engster Verbindung mit dem Obstbau betrieben.
Sie ist in der ganzen Ukraina weit verbreitet und in
manchen Gegenden des Landes finden wir kaum hie und
da ein Bauernanwesen, welches nicht einige Bienenstöcke
besäße. Der ursprüngliche, ans Fabelhafte streifende
Honigreichtum der Ukraina ist jedoch im ständigen
Rückgang begriffen. Die Waldverwüstung hat die ur^
sprüngliche Waldbienenzucht nur auf das Polissje be*
schränkt. Die fortschreitende Verwandlung von Wiesen
und Steppen in Äcker hat der ukrainischen Imkerei
großen Schaden zugefügt und die fortschrittliche Imkerei
verbreitet sich infolge Mangels an Aufklärung unter dem
ukrainischen Volke sehr langsam. Die Hauptproduktions«
gebiete der Ukraina an Honig sind: Kubänj (326.000 Bie*
nenstöcke), PoJtäwa (305.000 Bienenstöcke), Tschernyhiw
(283.000 Bienenstöcke), Chärkiw (246.000 Bienenstöcke),
Kyjiw (242.000 Bienenstöcke), Wolynien und Podolien
(je 206.000 Bienenstöcke). Die Gesamtproduktion der
RussiscbUkraina an Honig betrug (1910) 125.900 q, an
Wachs 13.700 q (38 %, beziehungsweise 34 % der Gesamt*
Produktion des russischen Imperiums). In Galizien war
die Anzahl der Bienenstöcke im Jahre 1880 noch 300.000,
im Jahre 1900 nur mehr 210.000. Aber trotz alledem pro*
duzierte das Land die Hälfte des Honigs und ein Achtel
an Wachs der ganzen österreichischen Produktion (25.000,
respektive 350 q). Die naßkalten Sommer der letzten
Jahrzehnte haben die galizische Bienenzucht stark ge*
schädigt, aber in den letzten Jahren beginnt sich hier