Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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Übergewicht, besonders aber in waldarmen Gegenden.
Bauholz kommt in größerer Menge nur aus den Wäldern
des Polissje und der Karpathen. Die Ausfuhr Galiziens
und der Bukowina an Bauholz erreichte um die Jahr^
hundertwende anderthalb Millionen Kubikmeter jähr*
lieh. Die Holzausfuhr des Polissje von Minsk überstieg
900.000 m^ Die ganze Produktion von Galizien betrug
im Jahre 1900 3,660.000 m^ Bauholz und ebensoviel
Brennholz.
Die Wiederaufforstung wird selbst in
österreichisch*
Ukraina, wo sie gesetzlich angeordnet ist, nicht gehörig
betrieben. Noch ärger ist es in Russisch?Ukraina. Die
Waldfläche der Ukraina geht daher immer mehr zurück,
anstatt unverändert zu bleiber oder sich sogar zu ver*
größern, wie es in den Kulturländern von Europa ge*
schiebt. Und doch ist Ukraina eines von diesen Ländern,
in welchen die Waldfrage eine Lebensfrage ist.
An der ukrainischen Waldwirtschaft nimmt das
ukrainische Volk beinahe nur als Arbeitskraft teil, der
Geldgewinn fließt den Fremdlingen; Großgrundbesitzern
oder Unternehmern zu. Die Oberfläche der Wälder,
welche im Besitze der ukrainischen Bauern sind, ist
sehr klein. Sogar in Galizien, wo bei Erledigung der
Robotservitute wenigstens kleine Waldzipfeln in den
Besitz der Bauerngemeinden gelangt sind. Beinahe alle
Wälder der Ukraina gehören den Großgrundbesitzern,
der Geistlichkeit und den Staatsdomänen an.
Die Waldwirtschaft und die industrielle Ausnützung
der Waldprodukte beschäftigt einen nur geringen Teil
des ukrainischen Volkes. In Russisch^Ukraina beträgt
der diesbezügliche Prozentsatz kaum mehr als 0,1 %.
In diesem Prozentsatz ist jedoch die ganze Masse der
ukrainischen Bauern, welche ihren Nebenverdienst bei
Waldarbeiten sucht, nicht mit eingerechnet. In den Kar*