Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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umgrenzt, der zweite zieht sich von den Quellen des
Tjassmyn bis zu den Stromschnellen des Dniprö. Die
Höhe dieser Plattenstreifen ist unbedeutend, bei Kyjiw
erreichen die höchsten Punkte der Platte kaum 190 m,
zwischen Trechtymyriw und Käniw 240 m, bei Tschy*
hyryn 250 m, an den ersten Stromschnellen kaum 180 m.
Der Steilabfall, mit dem die Plattenstreifen zum Dnipro
und zur Dnipröebene abfallen, betonen den Gegensatz
zwischen Ebene und Platte in dieser Gegend sehr äugen*
fällig. Der Höhenunterschied übersteigt bei Kyjiw und
Katerynosläw 100 m, bei dem Schewtschenkograbhügel
unweit Käniw 150 m. Der Steilabfall des rechten Dnipro*
ufers ist
stark durch Schluchten zerrissen, überall sehen
wir malerische Felspartien. Das Steilufer sieht besonders
für einen Ebenenbewohner wie ein Gebirgszug aus und
wird auch „die Berge des Dniprö" genannt. Der Begriff
eines „Bergufers" des Dniprö ist daher nicht von der
Hand zu weisen. Die Lage von Kyjiw und des Schewt*
schenkograbhügels bei Käniw gehören zu den schönsten
in der weiten Ukraina.
Wenn wir jedoch diesen „Gebirgszug" besteigen, der
vom linken Ufer des Flusses so imposant aussieht, und
gegen Westen blicken, finden wir vor uns nur eine flach*
gewellte Plattenoberfläche mit rundlichen kuppeiförmigen
Hügeln und tiefen Tälern der rechtsseitigen Dnipro*
Zuflüsse.
Der landschaftliche Charakter der Dnipröplatte ist
mithin ein anderer als
derjenige Wolhyniens oder Podo*
liens. Die leichtgewellte, gegen Osten und Süden sich
sanft verflächende Platte, die nur in der Nähe von Fluß*
tälern in flachkuppelförmige Hügel aufgelöst ist, die
Täler der Flüsse breit, nicht tief und trotz alledem mit
felsigem Flußbett und felsigen Abhängen, mit Löß*
Schluchten und Wänden, der großartige Dnipröfluß mit