Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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Die Grenzpfeiler des ukrainischen Territoriums rei*
chen im Westen bis über den berühmten Popraddurch?
bruch. Von den rundlichen Gipfeln des Berglandes, wo
die letzten ukrainischen Dörfer liegen, sieht man in näch^^
ster Nähe das imposante Hochgebirge der Tatra aufr^
steigen, noch näher liegen die geologisch und landschaft?
lieh berühmten Klippen der Pieniny. Im Osten der ^
pathenkette erreicht das ukrainische Territorium den
Prisloppaß, welcher die Täler der Goldenen Bistritz und
der Wyschewa (Visso) verbindet. Zum ukrainischen Ter*
ritorium gehört also die Sandsteinzone der Karpathen,
dort, wo sie am höchsten und am entwickeltsten ist.
Sie wird auch schlecht und recht „Waldkarpathen" ge*
nannt.
Der westlichste Teil der Sandsteinkarpathen, welcher
im Territorium Ukrainas liegt, wird der Niedere
e s k d genannt. Er heißt auch Lemkiwskyj Beskyd,
weil er von dem ukrainischen Gebirgsstamm der Lem?
ken bewohnt vird. Der Niedere Beskyd erstreckt sich
vom Durchbruchtale des Poprad bis zu den Tälern der
Flüsse Strwiash,
Osläwa, (Lupkiwpaß) und Laborezj. Es
ist ein breitrückiges, aber nicht hohes Bergland. In langen
Zügen streichen sanft gewellte Gebirgsrücken von
Westen nach Osten und Südosten. Ihre Böschungen sind
sanft, man kann leicht hinaufgehen oder gar hinauf*
fahren,
zahlreiche Karrenwege und Straßen führen quer
über die Kämme oder gar längs der Kammlinien. Die
Gipfel sind gerundet, ihre Höhen sind sehr gleichmäßig,
nur hie und da hebt sich eine sanft gewölbte Kuppe über
die flachhügelige Gegend. Zwischen sanft geböschten
Gebirgszügen verlaufen breite Längstäler mit Talwasser*
scheiden und Wechselpässen. Breite, wohlausgebildete
Durchbruchtäler gliedern das Gebirge in einzelne Ab*
schnitte. Der wasserscheidende galizisch*ungarische