Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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nohorygebirges — das Bergland von Marmarosch. Im
Quellgebiet der Theiß und ihrer Quellzuflüsse gelegen
und orographisch mit den Tschornohöry Zusammenhang
gend, sind die Berge der Marmarosch von vollkommen
anderer geologischer Zusammensetzung und bieten ein
anderes morphologisches Bild. Gneise und andere kris^
stalline Schiefer, permotriadische und jurassische Kon*
glomerate und Kalksteine sowie ältere und neuere Erup*
tivgesteine bringen ins Marmaroscher Gebirge eine große
geologische und morphologische Mannigfaltigkeit. Der
Hochgebirgscharakter ist hier noch mehr ausgesprochen
als in den Tschornohöry. Felsgipfel, Grate, Wände, zahb
reiche Kare mit kleinen Gletscherseen schmücken die
1900 m überragenden Marmaroscher Berge: Pip Iwan,
Farkö, Mychajlek, Petrös, Trojäga. Gegen Südosten
streicht das Gebirge in die südliche Bukowina herüber,
wo seine letzten Grenzpfeiler, die felsigen Berge Dschu*
maleu und Rareu bereits auf dem rumänischen National*
territorium stehen. Und im Süden, jenseits des Wy*
schewatales, welches die Siedlungen der ukrainischen
Huzulen und der Rumänen scheidet, erhebt sich der
großartige Hochgebirgswall des Rodnaer Gebirges mit
seinen 2300 m Höhe erreichenden Gipfeln Pietrosu und
Ineu.
An der Außenseite des Karpathenbogens erstreckt
sich eine verschieden breite Hügellandzone — das vor*
karpathische Hügelland, ukrainisch Pidhirje
oder Pidkarpätje. Der überall sehr deutliche Gebirgs*
rand der Karpathen erhebt sich steil über das flachhüge*
lige Vorland längs einer langen Linie in der Nähe der
Städte Peremyschl, Ssambir, Drohöbytsch, Stryj, Kolo*
myja. Die Karpathenflüsse verlassen das Gebirge in
trichterförmig erweiterten, von Geröllterrassen einge*