Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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zucht, an eine Hebung des Fischstandes in den Flüssen
denkt niemand. In Galizien hat man damit kaum ange?
fangen, aber die Resultate sind bis heute sehr klein. Und
dennoch könnte Ukraina als ein fast ausschließlich ackere
bautreibendes Land, wo keine Fabriksabwässer die
Flüsse vergiften, ihren alten Ruhm als ein sehr fisch*
reiches Land sehr leicht
wieder erneuern!
Der mit dem Fischfang verbundene Krebsfang ist
in der Ukraina nicht entwickelt, obgleich die jüdischen
Unternehmer Ostgaliziens ganze Waggonladungen
Krebse aus Galizischs und Russisch^Podolien nach dem
Westen schicken. Durch ihren großen Krebsreichtum sind
die alten Saporogischen Gebiete am unteren Dnipro seit
altersher berühmt. In Oteschky befindet sich auch eine
Trocknungsanstalt für Krebsschwänze.
Aus dieser kurzen Übersicht der Jagd und Fischerei
in der Ukraina ersehen wir, daß diese Erwerbszweige im
wirtschaftlichen Leben der ukrainischen Bevölkerung
nur eine kleine Rolle spielen.
Dasselbe beweist uns der
geringe Prozentsatz der Bevölkerung, welche sich mit
diesen Erwerbszweigen beschäftigt. Dieser Prozentsatz
beträgt in Russisch^Ukraina 0'2 7o, in österreichisch*
Ukraina muß er noch viel kleiner sein.
Waldwirtschaft.
Wie groß die Waldfläche der Ukraina ist, kann man
ohne eingehende Untersuchungen nicht genau angeben,
aus denselben Gründen, aus welchen auch andere stati*
stische Zahlen für die Ukraina schwer zu bestimmen sind.
Eine annähernde Berechnung der Waldfläche ergibt einen
Raum von über 110.000 km^, d. h. 13 7o der Gesamt*
Oberfläche des Landes. Diese Zahlen zeigen uns, daß die
Ukraina zu den waldärmeren Ländern Europas gehört.