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Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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sen, daß die Waräger nicht die Gründer des Reiches von<br />

Kyjiw gewesen sind, so kann ihnen doch niemand <strong>eine</strong><br />

große Rolle bei dessen Ausgestaltung absprechen.<br />

Die Flüsse sind natürliche, also auch leichteste <strong>und</strong><br />

billigste Straßen. Besonders für die großräumigen Län?<br />

der, wie z.<br />

B. die Vereinigten Staaten von Nordamerika,<br />

Rußland, <strong>Ukraina</strong> ist die Bedeutung der Flüsse als Straßen<br />

sehr groß. Die Flüsse verbinden die Nationen. Der Dni#<br />

ster <strong>und</strong> der Dnipro verbanden die <strong>Ukraina</strong> mit dem<br />

Meere, mit dem kulturreichen Konstantinopel, mit der<br />

ganzen mittelländischen <strong>und</strong> orientalischen Kulturwelt.<br />

Der Dnipro verband durch sein starkverzweigtes Ge*<br />

wässernetz die <strong>Ukraina</strong> unmittelbar mit Polen <strong>und</strong> Weiß?<br />

rußland <strong>und</strong> mittelbar mit der Ostsee <strong>und</strong> Nordeuropa.<br />

Auch heute, obgleich die Kanäle, welche den Dnipro<br />

mit der Weichsel, dem Niemen <strong>und</strong> der Düna verbinden,<br />

ganz vernachlässigt sind, spielt der Dniprostrom <strong>eine</strong><br />

höchst bedeutsame Rolle als <strong>eine</strong> große Verkehrsader,<br />

welche verschiedene Länder, Völker <strong>und</strong> Produktions*<br />

gebiete verbindet. Noch bedeutender kann s<strong>eine</strong> Xva^<br />

kunft werden, wenn er für Seeschiffe zugänglich gemacht<br />

wird <strong>und</strong> zwei entlegene Meere verbindet.<br />

In der Kosakenzeit ist ein bedeutender Teil der Ukras<br />

iner zu <strong>eine</strong>m Flußvolk geworden. Das Leben <strong>und</strong> Weben<br />

der Saporoger Ssjitsch war ganz auf den Dniprostrom<br />

angewiesen. Er schützte, er nährte <strong>und</strong> kleidete sie. Die<br />

Saporoger waren an den Dnipro so stark geb<strong>und</strong>en, der<br />

große Fluß wurde für sie <strong>eine</strong> solche Notwendigkeit,<br />

daß alle Probegründungen neuer Saporoger Zentren an<br />

anderen Flüssen mißlingen mußten. Es darf uns also nicht<br />

w<strong>und</strong>ern, wenn der Dnipro in allen Kosakenliedern als<br />

ein nationales Heiligtum gefeiert wird.<br />

Mit der Eigenschaft der Flüsse als Straßen steht<br />

deren Bedeutung als Richtungslinien der Völkerbewe*

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