Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

— 349 —
Im subkarpathischen Dnistergebiet, welches von der
galizischen Transversalbahn der Länge nach durchmes*
sen wird, hegen einige wichtige Städte. Am Dnister
sehen wir Ssambir (21.000 E.) am Kreuzungspunkt der
Eisenbahnen, mit einiger Holzindustrie. An der Tyssjme*
nyzja liegt Borysstäw (15.000 E.), vor kurzem noch ein
kleines Bojkendorf, jetzt zusammen mit den benachbart
ten Orten Tusstanowytschi (12.000 E.) und Sschidnyzja
das Zentrum der Petroleum* und Erdwachsproduktion.
Ein Wald von Bohrtürmen, Fabriksschornsteinen, Pe*
troleumreservoirs ist in den berühmten „Borysläwer
Kot" aufgeschossen, zwischen elenden schmutzigen
Häusern, welche so viele Millionäre und arme Schlucker,
so viel Glück und Elend, Verbrechen und Sittenverderbs
nis beherbergen. Die Raffinerien des hier geförderten
Petroleums befinden sich zumeist im nahen Drohobytsch
(39.000 E.), dem Sitz der Petroleumspekulanten. Auch
Salzsudwerke finden sich in dieser Stadt, viel größere im
benachbarten Sstebnyk, wo ungeheure Steinsalzlager ent#
deckt, bisher jedoch noch nicht ausgebeutet worden sind.
Trusskawezj ist ein bekannter Badeort.
Am Stryj liegt der wichtige Eisenbahnknotenpunkt
Stryj (33.000 E.) mit Mühlen?, Holz* und Zündhölzchen*
industrie, Sitz der ukrainischen Molkereigenossenschaft
und anderer ukrainischer Vereine; an der Mündung des
Stryj flusses das alte Städtchen 2:ydatschiw.
An der sub*
karpathischen Transversaleisenbahn kommen weiter
gegen Osten: der Badeort Morschyn, Botechiw mit Salz*
siedereien und Zündhölzchenfabrikation, Dolyna mit
Salzsiedereien und Sägewerken, Kälusch mit Kalisalz*
gewinnung und Salzsudwerken. Das am Zusammenflusse
der beiden Bystryzja gelegene Sstanyssläwiw (über
60.000 E.) ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, in
welchem die Lemberg*Tschernowitzer Eisenbahn mit