Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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einen Knoten, dessen Bedeutung durch den
an derselben
Stelle liegenden Knoten von Eisenbahnen und Lands
Straßen erhöht wird, welche seit altersher in Kyjiw den
bequemsten Übergang über den Dnipröstrom in die
westukrainischen Länder besitzen. Dieser Straßenknoten?
punkt begünstigt die schnell fortschreitende Entwicklung
des Handels von Kyjiw, welcher sich in der „niederen
Stadt" (Podil) und in
dessen großem Flußhafen konzen^
triert. Kyjiw ist der bequemste Stapelplatz für die Pro?
dukte der hier aneinander grenzenden Walds und Ge*
treidegebiete der Ukraina. In letzten Jahrzehnten hat
sich in Kyjiw eine bedeutende Fabriksindustrie enU
wickelt, welche alle möglichen Industriezweige umfaßt.
Vor allem hat hier die Zuckerindustrie ihr Zentrum.
Kyjiw besitzt eine russische Universität und eine Techs
nische Hochschule. Das ukrainische Kulturleben, welches
in Kyjiw seit jeher den Hauptsitz hat, erlebt hier seit 1905
einen ungeahnten Aufschwung.
Unweit Kyjiw, welches bis heute eine wichtige
Festung ist, liegen viele historisch denkwürdige Orte,
darunter die Klöster Wydubyzjkyj und Mezyhirssjkyj.
Rzyschtschiw ist ein Flußhafen mit einiger Getreideauss
fuhr. An der Sstühna liegt die alte Stadt Wassylkiw
(18.000 E.) mit einem heutzutage unbedeutenden Handel.
Dort, wo die Grenzen der Gouvernements Kyjiw, Wob
hynien und Podolien zusammenkommen, liegt das haupt*
sächhch von Juden bevölkerte Berdytschiw (83.000 E.),
nach Kyjiw der wichtigste Stapelplatz des Landes für
Getreide und Vieh. Die Produkte der hiesigen Industrie
werden von jüdischen Hausierern in der ganzen rechts*
seitigen Ukraina feilgeboten. Außerdem blüht hier eine
bedeutende Tabakindustrie. Im Flußgebiete der Rossj
begegnen wir einigen Städten, welche Lokalzentren der
Zuckers und Spiritusindustrie sind: Sskwyrä (16.000 E.)