Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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dikate gelten auch für die 20 bändige Geographie Ruß?
lands von Ssemjonow und die Länderkunde von Krass?
novv. Von seiner verhältnismäßigen Veraltung abge?
sehen, bietet der fünfte Band der Reclus'schen Geogra*
phie universelle noch immer die besten Einblicke in
das
eigenartige Gebiet Osteuropas.
Wer einen Blick auf die Karte von Osteuropa wirft,
erkennt gleich, daß bei der großzügigen Einförmigkeit
dieses ungeheuren Gebietes es vollkommen unmöglich
ist, in Osteuropa mit wests oder mitteleuropäischen Ein?
teilungskriterien vorzugehen.
Nicht Meere und Gebirge
scheiden in Osteuropa Naturgebiete und anthropo?
geographische Einheiten, sondern morphologische Schat?
tierungen, hydrographische und klimatische Grenzen,
pedologische und pflanzengeographische Verhältnisse.
Ukraina ist ein osteuropäisches Land. Ihre Lage,
ihre Großräumigkeit, ihre ausgesprochene Kontinentali?
tat, ihre geologische Geschichte, tektonischer Aufbau und
morphologische Verhältnisse, ihr Klima, Pflanzen? und
Tierleben, ihre Anthropogeographie — alles v/eist auf Ost?
europa hin. Aber innerhalb Osteuropa nimmt Ukraina
eine Sonderstellung ein, welche uns vollkommen ermäch?
tigt, dieses große Land als eine geographische Einheit
aufzufassen, welche nicht nur den anderen natürlichen
Einheiten wie Großrußland, Nordrußland, Uralland,
Weißrußland, Ostseeländern vollkommen ebenbürtig ist,
sondern auch ein charakteristisches Übergangsland Ost?
europas einerseits zu Mittel? und Südeuropa, anderer?
seits
zu Vorderasien bildet.
Die Lage Ukrainas bringt es mit sich, daß wir sie als
das östlichste der Mittelmeerländer Europas ansehen
müssen. Von diesen anderen Mittelmeerländern unter?
scheidet sich Ukraina dadurch, daß sie im Norden nicht
durch Gebirge abgegrenzt ist. Das Hinterland des