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Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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diese Tiere sind entweder ganz ausgestorben, oder sie<br />

sind dem weichenden Inlandeise nach Norden gefolgt.<br />

Dafür hat sich mit der nacheiszeitlichen Steppe von Sü*<br />

den <strong>und</strong> Osten her <strong>eine</strong> Steppenfauna ausgebreitet, die<br />

dann allmählich der mit den Wäldern gegen Süden vor::<br />

dringenden Waldfauna teilweise Platz machen mußte.<br />

Seit dieser Zeit unterlag die Tierwelt <strong>Ukraina</strong>s nur<br />

geringen natürlichen Veränderungen. Dafür waren die<br />

künstlichen, durch die Hand des Menschen hervorge*<br />

brachten um so größer. Der Mensch hat viele Tierarten,<br />

die ihm als Raubtiere gefährlich, oder als Fleisch? <strong>und</strong><br />

Pelztiere nützlich waren, entweder vollkommen ausge*<br />

rottet, oder in ihrer Verbreitung beschränkt. Indem er<br />

die Wälder vernichtete <strong>und</strong> an ihre Stelle die Kultur?<br />

steppe s<strong>eine</strong>r Felder setzte, hat er den Steppentieren<br />

vielfach den Weg ins Herz Mitteleuropas gebahnt. Aber<br />

s<strong>eine</strong> Tätigkeit war doch mehr <strong>eine</strong> ausrottende als <strong>eine</strong><br />

umwandelnde <strong>und</strong> hat das früher w<strong>und</strong>erbar reiche Tier*<br />

leben der <strong>Ukraina</strong> vernichtet.<br />

Über das höhere Tierleben der <strong>Ukraina</strong> am mittleren<br />

<strong>und</strong> unteren Dnipro erzählt <strong>eine</strong> Geschichtsquelle um die<br />

Mitte des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts folgende, beinahe unglaub*<br />

würdige Tatsachen. „Die <strong>Ukraina</strong> ist so wildreich, daß<br />

Wisente, Wildpferde, Hirsche nur um ihrer Häute willen<br />

gejagt werden. Von ihrem Fleische werden nur die saf*<br />

tigsten Rückens <strong>und</strong> Lendenstücke verwendet, alles<br />

andere wird fortgeworfen. Hirschkühe <strong>und</strong> Keiler wer*<br />

den gar nicht gejagt. Rehe <strong>und</strong> Wildschw<strong>eine</strong> wandern<br />

in großen Herden im Winter aus den Steppen in die Wäb<br />

der <strong>und</strong> kehren im Sommer in die Steppen zurück. Da*<br />

bei werden sie zu Tausenden erlegt. An allen Flüssen,<br />

Flüßchen, Bächen leben unzählige Biberkolonien. Die<br />

Vogelwelt ist so w<strong>und</strong>erbar reich, daß im Frühling Un*<br />

massen von Wildenten*, Wildgänsen*, Kranichen*,

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