Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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gende Kolonisationsbewegung der Ukrainer. Aber noch
im 18. Jahrhundert gab es in der Übergangszone große
Waldungen, die gegenwärtig vollständig verschwunden
sind. Die intensive Kolonisationsbewegung des 19. Jahr*
hunderts hat mit ihnen vollständig aufgeräumt.
Zugleich
griff die Menschenhand auch in die Steppenformation
ein. Heutzutage befinden sich nur mehr sehr kleine
Steppenparzellen in ihrem ursprünglichen Zustand. Die
Steppengräser sind einer immer intensiver werdenden Kub
tur der Getreidegräser gewichen, an die Stelle der Natur*
steppe ist die Kultursteppe mit wogenden Getreide*
Auren und unvermeidlichen trostlosen Stoppelfeldern
getreten. Mit der fortschreitenden Waldvernichtung wan*
dert diese Kultursteppe der menschlichen Äcker immer
weiter gegen den Norden und Westen Ukrainas und be*
günstigt die dieselbe Richtung einhaltenden Wanderungen
der Steppenpflanzen und Steppentiere bis nach Mittel*
europa hinein.
Eine gänzlich selbständige Stellung nimmt in der
Ukraina die Flora des südlichen Jajla* und Kaukasus*
abhanges ein. Sie gehören bereits zur Mittelmeer*
r e g n. Das milde Klima hat hier eine Flora von ganz
südländischem Typus gezeitigt, mit vielen der Mittelmeer*
region
eigentümlichen immergrünen Bäumen und Sträu*
ehern. Trotzdem kann man die hiesige Vegetation nur als
Vorposten der echten Mittelmeervegetation ansehen, denn
die Vertreter der nördlichen Flora überwiegen die süd*
liehen Pflanzenarten bei weitem, besonders in den
Wäldern, welche sich an höhergelegenen Orten ent*
wickeln.
Außer den eben besprochenen pflanzengeographi*
sehen Regionen und Zonen der Ebene gibt es in der
Ükraina drei Gebirgsregionen: die karpathische,
die krymische und die kaukasische.