Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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sehen aekerbauenden Stadtbevölkerung bewohnten Vor?
Städte muten einigermaßen freundlich an mit ihren
Obstgärten und weißgetünchten Häuschen. Das Zentrum
der Stadt nehmen regelmäßig die Juden ein. Ihre Häuser
spotten in der Regel allen Begriffen von Reinhchkeit und
Hygiene, inmitten starrenden Schmutzes wogt in elenden
Buden und Läden der rege Kleinhandel. Einem Groß*
handel im europäischen Sinne oder einer Großindustrie
begegnen wir in den galizischen Städten beinahe nirgends.
Der christliche Bürgerstand existiert nicht, die gebildete
Schichte der Stadtbevölkerung wird durch Beamten (in
der Regel Polen, nur im verschwindenden Prozentsatz
Ukrainer) repräsentiert.
An den Westmarken der Ukraina liegt hier am Ssjan
die Stadt Jarosslaw (25.000 E.) am Eisenbahnknoten in
wichtiger strategischer Lage. Von den altukrainischen
Fürsten von Kyjiw gegründet, war Jarosslaw ehemals
durch seine Jahrmärkte berühmt. In der Nähe liegt am
Ssjan Radymno mit Seilerindustrie.
am Ssjan ist jedoch Peremyschl (57.000 E.),
der ältesten
Die wichtigste Stadt
zugleich eine
Städte Galiziens und ehemalige Hauptstadt
des ukrainischen Fürstengeschlechtes der Rosstysslawi*
den. Seine Bedeutung verdankt Peremyschl seiner Lage
als Brückenstadt beim Übergang wichtiger Straßen vom
Westen und Nordwesten über den Ssjan nach Osten und
Süden. Peremyschl liegt am wichtigen Knotenpunkt, web
chen die galizische Haupteisenbahnlinie mit der aus Uns
garn kommenden wichtigen Lupkower^Eisenbahn bildet,
ist demnach infolge seiner Lage eine erstklassige Festung»
welche das Ssjantal und den Zugang zu den benachbarten
Karpathenübergängen sperrt. Die Handelsgeltung der
Stadt ist bedeutend; hier hat auch ein griechisch^kathoss
lisches Bistum seinen Sitz und bestehen zahlreiche ukra*
inische kulturelle und wirtschaftliche Vereine.