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Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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natürliche Wildreichtum ganz in Verfall geraten ist,<br />

während die künstliche Hegung des Wildstandes noch<br />

nicht begonnen hat. Im österreichischsungarischen Teile<br />

der <strong>Ukraina</strong> ist die Jagd nur mehr zur Zerstreuung der<br />

oberen Klassen, zum Sport geworden. Das Jagdmonopol<br />

der oberen Klassen bringt dem <strong>Land</strong>volke sogar empfind?<br />

liehe Nachteile, weil Wildschw<strong>eine</strong> <strong>und</strong> Hirsche große<br />

Schäden in der <strong>Land</strong>wirtschaft, besonders im Bojken*<br />

<strong>und</strong> Huzulenlande verursachen <strong>und</strong> ihre Abwehr ver*<br />

boten ist. Diese Umstände fördern das Raubschützen*<br />

tum, welches in manchen Gebieten stark entwickelt ist.<br />

Die Ausrottung des Raubwildes, der Bären <strong>und</strong> Wölfe,<br />

der Luchse <strong>und</strong> Wildkatzen, geschieht nur bei<br />

gelegent*<br />

liehen Treibjagden, die ukrainische Gebirgsbevölkerung<br />

versteht es aber sehr gut, sich <strong>und</strong> ihre Herden vor diesen<br />

Raubtieren trotz aller Verbote wirksam zu schützen.<br />

Füchse wurden in Galizien 1906 über 9000 erlegt.<br />

In Russisch^<strong>Ukraina</strong> ist die wirtschaftliche Bedeu*<br />

tung der Jagd ebenso klein wie in österreichischs<strong>Ukraina</strong>.<br />

Nirgends finden wir hier <strong>eine</strong> entwickelte, größeren Nut«<br />

zen abwerfende Jagd. Sogar im Polissje?Gebiet besitzt die<br />

Jagd k<strong>eine</strong> größere Bedeutung <strong>und</strong> bildet höchstens <strong>eine</strong><br />

Nebenbeschäftigung einzelner Waldansiedler. Es werden<br />

hier Hasen, Rehe, Wildschw<strong>eine</strong>, Elentiere, Birk« <strong>und</strong><br />

Auerwild sowie Wasserwild gejagt. Die Auerochsen? <strong>und</strong><br />

Biberjagd ist jetzt strengstens verboten. Es werden viele<br />

Füchse <strong>und</strong> Dachse erlegt, auch relativ viele Bären <strong>und</strong><br />

Wölfe. Wolhynien ist bereits viel wildärmer, noch ärmer<br />

Podolien, die Gebiete von Kyjiw, Poltawa, Chärkiw.<br />

Überall hier kommen außer Vogelwild höchstens Hasen<br />

<strong>und</strong> Füchse, manchmal Wölfe zum Abschuß. In den<br />

Wäldern <strong>und</strong> Sümpfen des Tschernyhower <strong>Land</strong>es ist der<br />

Wildreichtum etwas größer. Die relativ größte Bedeu*<br />

tung hat die Jagd in<br />

der südlichen <strong>Ukraina</strong>, am Schwär?<br />

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