Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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rahmten Tälern und breiten ihre Schwemmkegel im
Flachhügellande aus. Weite Wiesenflächen begleiten die
Flußläufe, in größerer Entfernung liegen Felder und Wab
düngen. Das vorkarpathische Hügelland ist aus miozänen,
grauen Tonen aufgebaut, welche längs des Karpathen*
randes einen ungeheuren Reichtum an Erdöl, Erdwachs,
Kochsalz und Kalisalzen aufweisen. Auf dem Ton liegen
Schotter, nicht nur an den Flüssen, sondern auch auf der
Höhe der Hügel — Spuren alter Flußläufe, welche kar*
pathische und nordische GeröUe gegen Osten, dem Dni*
ster zu verfrachten. Der gelbliche Lehm? und Löß*
mantel bedeckt alles, seine humusreiche Oberflächen*
Schicht ist stellenweise sehr fruchtbar.
Das vorkarpathische Hügelland erreicht
im Norden
die beiden subkarpathischen Ebenen — die Weichsel«
und die Dnisterebene. Nur längs der europäischen
Hauptwasserscheide, zwischen dem Ssjan und dem Dni*
ster, schiebt sich eine Hügellandzunge in der Richtung
gegen Lemberg vor. In der Eiszeit flössen quer über
dieses wasserscheidende Hügelland, das auch jetzt an
einer Stelle durch die Bifurkation der Wyschnia volb
kommen unterbrochen ist, wasserreiche Flußläufe aus
dem Weichselgebiete dem Dnister zu, bedeutende Schot*
ter* und Sandmassen ablagernd. Durch Waldverwüstung
sind die Sande der Windwirkung anheimgefallen und es
entstanden traurige Sanddünenlandschaften.
Von den subkarpathischen Ebenen gehört die west*
liehe Weichselebene nur mit ihrem südöstlichen Aus*
laufer, der längs des Ssjanflusses bis Peremyschl reicht,
zum ukrainischen Territorium. Die niedrigen Lehmrie*
del, welche zwischen breiten sandigen und sumpfigen
Tälern derSsjanzuflüsse liegen, bilden die einzigen Boden*
anschwellungen dieser Ebene, die im Nordosten an die
Ausläufer des Rostötsche grenzt.