Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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Aus diesen Angaben ersehen wir zur Genüge, daß
Ukraina im Vergleiche mit Mittel? und Westeuropa ver?
hältnismäßig niederschlagsarm ist, besonders im Süd?
Osten. Aber die jahreszeitliche Verteilung der Nieder?
schlage ist so günstig, daß die meisten gerade zu der Zeit
fallen, als sie am notwendigsten sind, nämlich im Früh?
Sommer. Die ganze Ukraina liegt im Gebiete der Sommer?
regen, nur der schmale Streifen der Südküste der Krym
und des Kaukasus im Gebiete der Winterregen.
Die Ursache des Übergewichtes der Sommerregen
liegt in den westlichen und nordwestlichen atlantischen
Winden, welche damals leichten Zugang bis weit in die
südöstliche Ukraina haben.
Feuchtigkeit in
Diese Winde bringen so viel
die Ukraina, daß auf Mai, Juni und Juli
beinahe zwei Drittel der jährlichen Niederschlagsmenge
kommen. Der niederschlagsreichste Monat ist in der
ganzen Ukraina der Juni. Nur das Polissje, Nordost?
wolhynien und der westliche Teil des Kyjiwer Gebietes
weisen die stärksten Niederschläge im Juli auf, weil da?
mals die Verdunstung in den dortigen Wald? und Sumpf?
gebieten bei starker Hitze am größten ist.
Die Sommerregen der Ukraina unterscheiden sich
von denjenigen Mittel? oder Westeuropas durch ihre Hef?
tigkeit. Nur in der Westukraina haben die Sommer?
regen sanften Landregencharakter, im Süden und Osten
treten sie als Platzregen' mit heftigen Güssen auf. In
Samaschkany in Bessarabien sind schon an einem Tage
über 200 mm Regen gefallen, in Koröv/ynzji im Poltäwa?
gebiet 5 mm in einer Minute. In den pontischen Steppen
fällt aller Regen in Form von heftigen Güssen. Das
Wasser fließt schnell ab und verdunstet rasch, ohne den
Boden ordentlich durchfeuchten zu können.
Elektrische Entladungen und Hagelwetter treten in
engster Verbindung mit den Sommerregen auf, am häufig?