Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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Kreises Lübny 30 % (heute 4 ^/o).
Ähnliche Verhältnisse
der Waldverwüstung herrschen überall in der Ukraina.
So z. B. ist die Waldfläche Galiziens im Laufe des letzten
Jahrhunderts um 2000 km-, d. h. beinahe um 3*^/0 der
Gesamtoberfläche des Landes, zurückgegangen.
Auf die traurigen Folgen dieser Raubwirtschaft für
das Land haben wir schon früher mehrfach hingewiesen.
Aber bei dem niedrigen Kulturzustand der die Ukraina
beherrschenden Nationen, der polnischen und der russi*
sehen, wird den verhängnisvollen Folgen der Waldvers
Wüstung keine Aufmerksamkeit geschenkt. Die Wälder
werden rücksichtslos abgeholzt und mit jedem Jahre
wird der Holzmangel in den meisten Gebieten der Ukra*
ina immer mehr fühlbar. Nur in Podlachien, Wolhynien,
Folissje und in den Gebirgsgegenden der Ukraina
herrscht kein Holzmangel. Die drei Kubikmeter Holz,
welche im jährlichen Durchschnitt auf jeden Bewohner
der Ukraina entfallen, sind kaum für ein Fünftel der
Ukrainer leicht zugänglich. Dabei werden die Wälder der
Ukraina in der Regel sehr schlecht bewirtschaftet, sogar
im österreichischsungarischen Teile der Ukraina gibt es
nur wenige Fachleute in der Forstwirtschaft (z. B. in Ga*
lizien 250 von 800). Noch ärger ist es in RussischsUkraina.
Infolgedessen wächst vor allem der Wald nicht gut nach
und sehr viel Holz geht einfach zugrunde. Dieses ge?
schiebt hauptsächlich in den Bergwäldern der Karpathen,
wo Hunderttausende von Kubikmetern Holz alljährlich
verfaulen. In den waldarmen Gegenden werden die Wald?
Produkte sehr sorgfältig und sparsam ausgenützt, so
daß z. B. aus einem Hektar Wald im PoltäwasGebiete
jährlich 11,5 m^ Holz produziert werden, im Gebiete von
Katerynossläw 7 m^. Von der Produktion der ukrai*
nischen Wälder bildet das Bauholz nur einen Verhältnis*
mäßig geringen Teil. Das Brennholz hat ein erdrückendes