Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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teren Verbindungen mit dem Westen haben, als
dem Osten hat. Dann kann die Ukraina vom hydro*
sie mit
graphischen Standpunkte als Übergangsland wichtiger
Wasserstraßen eine große Bedeutung gewinnen.
Durchaus nicht zufällig ist die merkwürdige Tat*
Sache, daß die Ukraina mit dem Nordosten, dem eigent*
liehen Moskowiterland, keine hydrographischen Verbin*
düngen hat. Von dem Einzugsgebiet des Don gehört
nur das Gebiet des Donezj (welcher auch gegen Südosten
fließt) und die Mündung des Hauptflusses zum ukraini*
sehen Territorium, dazu noch seit einer relativ nicht
langen Zeit. Außerhalb des Dongebietes hat die Ukra*
ina keine hydrographischen Verbindungen mit dem
Moskowiterland, welches seit jeher andere Richtungen,
andere Verkehrsadern, andere hydrographische Knoten
besitzt.
Die heutige Geographie hält die Flüsse nicht für gute
natürliche Grenzen und glaubt an ihre trennende Kraft
nicht. In der Ukraina haben die Flüsse als Grenzen bei*
nahe keine Rolle gespielt. Selbst die von unzugänglichen
Sümpfen eingerahmte Prypjatj bildet keine gute Grenze
zwischen der Ukraina und Weißrußland. Die beidersei*
tigen ethnographischen Einflüsse und sogar die politi*
sehen Grenzen berücksichtigen sie fast gar nicht. Die
Flüsse können auch nicht für wichtige dauernde Hinder*
nisse gelten; anstatt zu trennen verbinden sie eher ein*
zelne Menschen und ganze Nationen. Nur als augenblick*
liehe Hindernisse hatten die Flüsse der Ukraina in un*
zähligen Kriegen, die auf ukrainischem Boden geführt
wurden, Bedeutung gehabt und viel ukrainisches Blut
wurde von ihnen zum Meere getragen.
Wir kommen nun zu den Beziehungen zwischen
KlimaundVolk der Ukraina. Die Lage der Ukraina
in
einer beinahe ebensoweiten Entfernung vom Äquator
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