Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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politischen Steppen erschienen, war ihnen Kyjiws und
Hälytschs Kraft nicht gewachsen.
In der Schlacht an der
1224 wurde ihr Heer vernichtet, 1240 die Stadt
Kyjiw dem Erdboden gleichgemacht. Das Fürstentum
(bald Königreich) Hälytsch hielt sich noch beinahe ein
Jahrhundert lang, konnte aber den Tataren einerseits,
den Polen und Litauern andererseits nicht standhalten.
1340 fiel Hälytsch durch Erbschaft an Polen und die erste
Staatsbildung des ukrainischen Volkes ging damit zu?
gründe. Die ganze Ukraina war (die nordwestlichen
Waldgegenden ausgenommen) vollkommen verwüstet.
Der polnisch4itauische Staat behandelte die Ukraina
als erobertes Land. Als Andersgläubige in einem katholi«
sehen Staat waren die ukrainischen Adeligen in ihren
Rechten beeinträchtigt und verließen ihren Glauben und
ihre Nationalität, teils notgedrungen, teils um der „gob
denen Freiheit" Polens teilhaftig zu werden. Der Bürger?
stand wurde (wie in Polen überhaupt) unterdrückt, der
Bauer leibeigen gemacht. Das schöne Werk der kirch?
liehen Union mit Rom (Florenz 1439, Berestje 1596) wurde
falsch angefaßt und ergab verhältnismäßig kleine Resub
täte. Ein jeder Ukrainer empfand lebhaft den Druck
der polnischen Regierung und die Unzufriedenheit machte
sich in wiederholten Aufständen Luft. Dabei war der
polnisch4itauische Staat viel zu schwach, um Ukraina
gegen die Tatareneinfälle zu schützen. Aus der Krym
kommend, machten diese Reiterhorden jedes Jahr Ein*
fälle in die Ukraina bis nach Galizien und Wolhynien
hinein, verwüsteten das Land und entvölkerten es durch
systematisch organisierte Sklavenjagden, deren Beute die
Sklavenmärkte des Orients jahrhundertelang mit ukrainis
sehen Sklaven überschwemmte.
Da mußte die so schwer geprüfte Nation zur
Selbstverteidigung schreiten. Dieses Werk gelang ihr,