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Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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also<br />

— 355 —<br />

zu Wolhynien der südliche Teil des heutigen Gou*<br />

vernements Wolhynien sowie ein kl<strong>eine</strong>r Streifen des<br />

Gouvernements Kyjiw auf dem linken Ufer des Teterew.<br />

Hier bildet der Ackerbau bereits die Hauptbeschäftigung<br />

der Bevölkerung. Die Waldnutzung <strong>und</strong> Holzindustrie<br />

treten zurück. Was die Siedlungsverhältnisse anbetrifft,<br />

so besitzt Wolhynien noch im Westen <strong>und</strong> Norden Ans<br />

klänge an die Nachbargebiete mit ihren Kleindörfern,<br />

Weilern <strong>und</strong> Einzelhöfen. Im Osten nimmt es bereits<br />

den echten ukrainischen Charakter an, mit Großdörfern<br />

<strong>und</strong> Dorfstädtchen. Die Städte <strong>und</strong> Städtchen Wolhy?<br />

niens sind insgesamt nicht groß, überwiegend von Juden<br />

bevölkert, schmutzig <strong>und</strong> verwahrlost, sie übertreffen in<br />

dieser Hinsicht sogar die typischen galizischen Dörfer<br />

<strong>und</strong> Städtchen. Auf galizischer Seite ist nur <strong>eine</strong> Stadt,<br />

Brody (18.000 E.), welche <strong>eine</strong>n bedeutenden Handel mit<br />

Ackerbaus <strong>und</strong> Viehzuchtprodukten sowie <strong>eine</strong>n schwungs<br />

haften Schleichhandel betreibt, bemerkenswert. Auf<br />

russischer Seite folgen einander von Westen nach Osten:<br />

Wolodymyr Wölynsjkyj (10.000 E.), ehemals <strong>eine</strong><br />

Fürstenstadt, jetzt ein elendes Judenstädtchen mit einis<br />

gem Holzs, Getreides <strong>und</strong> Schleichhandel. Luzjk, Dübno<br />

<strong>und</strong> Riwne bilden das wolhynische, gegen Österreich ges<br />

richtete Festungsdreieck. Luzjk (32.000 E.) ist <strong>eine</strong> alte<br />

Fürstenstadt am Knotenpunkt von <strong>Land</strong>straßen, welche<br />

an dieser Stelle den schiffbaren Sstyr kreuzen, treibt bes<br />

deutenden Handel sowie einige Tuchs <strong>und</strong> Lederindustrie,<br />

Dübno (14.000 E.) an der Ikwa ist durch s<strong>eine</strong> ehemals<br />

bedeutende Jahrmärkte berühmt, Riwne (39.000 E.) führt<br />

bedeutenden Handel mit Getreide, Vieh, Spiritus usw.<br />

Längs der österreichischen Grenze liegen: Berestetschko<br />

am Sstyr, durch die unglückliche Schlacht Chmelnyckyjs<br />

mit den Polen (1651) denkwürdig, Radywyliw gegen*<br />

über Brody, Hauptsitz des Schleichhandels, Potschäjiw.<br />

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