Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

— 303 —
huzulische Gebirgspferderasse durch ihre hohen Eigene
Schäften wichtig.
Die anderen Millionen von kleinwüch^
sigen Pferden bezeichnen eher den niederen Stand der
Pferdezucht als wirklichen Nutzen für die Bevölkerung,
welche im Verhältnis zu ihrer wirtschaftlichen Lage ent*
schieden zu viel Pferde hält. Es wird nur wenig getan,
um die Pferdezucht in der Ukraina zu heben. Gestüte
werden von den Großgrundbesitzern nur zur Züchtung
von Rennpferden unterhalten, für die Züchtung von Ars
beitspferden geschieht nichts. Nur im Gouvernement
Woroniz wird eine starke Lastpferdrasse (Bytjuhy)
gezüchtet, einiges leisten auch die Gestüte in Nowo*
Alexandriwsjk (Chärkiwgebiet) und in Jäniw (ChoJmer
Land). In österreichisch:;Ukraina sorgt die Militärvers:
waltung für die Züchtung der huzulischen Pferderasse
mit großem Erfolge.
Das Rindvieh hat für das ukrainische Volk eine
viel größere Bedeutung als die Pferde, auch ist
die Rasse
relativ viel besser. Die allgemeine Verbreitung der grauen
ukrainischen Rasse, das Hinzukommen der roten kab
mückischen Rindviehrasse in Ostukraina und die vieb
fachen Kreuzungen mit westeuropäischen Rindviehs
rassen, welche durch Vermittlung der Großgrundbesitzer,
der Regierungen und der landwirtschaftlichen Organisa?
tionen vor sich gehen, lassen die Rindviehzucht in der
Ukraina viel höher als die Pferdezucht erscheinen.
Indes
ist die Milchwirtschaft der Ukraina kaum in ihren An?
fangen. Nur in Galizien hat sich eine milchwirtschaft?
liehe Organisation unter den ukrainischen Bauern ge*
bildet, welche jährlich ^/4
duziert.
Million Kilogramm Butter pro?
Die Schafzucht der Ukraina hat sich infolge der
austraHschen Konkurrenz in den letzten Jahrzehnten des
19. Jahrhunderts stark vermindert. Früher war die süd?