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Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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trieben. Bedeutende Fischereizentren mit großen Gefrier?<br />

anstalten <strong>und</strong> Anlagen zum Einsalzen <strong>und</strong> Räuchern<br />

befinden sich in Ösiw (Asow) <strong>und</strong> Kertsch. Die Mit?<br />

glieder der Fischer artjils stammen hauptsächlich aus dem<br />

Poltäwa* <strong>und</strong> Charkowerland.<br />

Eine nicht unbedeutende Rolle kommt den Ukra*<br />

inern auch in der kaspischen Fischerei zu, welche jähr?<br />

lieh über <strong>eine</strong> halbe Milliarde Kilogramm Fisch liefert.<br />

Die ukrainischen Kaspifischer stammen aus ukrainischen<br />

Kolonien an der Wolga <strong>und</strong> aus den östlichen Teilen<br />

des geschlossenen ukrainischen Territoriums,<br />

Die innere Fischerei an den Flüssen, Seen <strong>und</strong> Tei?<br />

chen der <strong>Ukraina</strong> hat nur mehr <strong>eine</strong> kl<strong>eine</strong> Bedeutung.<br />

Am Dnister, Dniprö, an der Prypjatj, Dessnä, Ssulä,<br />

Orelj, am Dönezj finden sich noch hie <strong>und</strong> da Fischer?<br />

artjils, aber die Fische werden nur für den Lokalbedarf<br />

gefangen. Im PolissjesGebiete wirft die Fischerei noch<br />

einigen Nutzen ab, z. B. im Kreis Mosyr ca. 40.000 Rubel<br />

jährlich, im Kreise Pynsjk nur 3500 Rubel. Der See<br />

Knjasj liefert jährlich für 10.000 Rubel Fische. Ganz<br />

Galizien liefert jährlich an 1,500.000 kg, wovon zwei<br />

Drittel auf den ukrainischen Teil des <strong>Land</strong>es entfallen.<br />

Bei Betrachtung der ukrainischen Fischerei kann man<br />

sich trauriger Gedanken nicht erwehren. Überall wird<br />

<strong>eine</strong> rücksichtslose Raubwirtschaft betrieben. Die über?<br />

mäßig dichten Netze fangen auch die junge Fischbrut ab,<br />

welche dann für ein paar Kopeken das Pf<strong>und</strong> verkauft<br />

oder einfach fortgeworfen wird. Die Fische, welche die<br />

Flüsse zum Laichen heraufschwimmen, werden rück?<br />

sichtslos abgefangen. Es existiert kaum auf dem Papier<br />

<strong>eine</strong> Schonzeit oder ein Schongebiet. Es kann uns des?<br />

wegen nicht w<strong>und</strong>ern, daß der Fischreichtum der Ukra?<br />

ina sehr schnell zurückgeht <strong>und</strong> die Fischerei immer<br />

mehr an Bedeutung verliert. An <strong>eine</strong> rationelle Fisch?

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