Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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verläuft dann in einem weiten Bogen gegen Südwest und
West über Storözynetz, Wykiw, Moldäwyzja, Kirlibaba,
zur Quelle des Weißen Tscheremösch, wo sie nach Uns
garn hinüberstreicht. Die ethnographische Grenze der
Ukrainer ist auch in der Bukowyna nicht alt (das Tsche*
remöschgebiet ausgenommen).
Die Grenze in Ungarn ist um so älter, denn das
ukrainische Volk sitzt hier seit dem frühen Mittelalter.
Diese Grenze verläuft längs der Wyschewä und dann der
Tyssä, an Ssyhit vorbei bis Wyschkiw. Hier geht die
Grenze auf das linke Ufer des Flusses über und erreicht
längs des Gutinschen Gebirgsrückens den Fluß Tur bei
Polad. Hier endigt die rumänisch^ukrainische Grenze
und beginnt die Nachbarschaft der Magyaren.
Die Grenze des ukrainischen Territoriums verläuft
hier im allgemeinen gegen Nordosten an Ujlak, Bereg*
szasz, Mukatschiw (Munkacs), Uzhoröd (Unghvar), Bär?
dyjiw (Bartfa), Ssabiniw (Kis Szeben), Kesmark. Bei Lubs^
ku überschreitet die Grenze den Popradfluß und erreicht
Galizien. Zwischen Unghvar und Bartfeld werden Slo*
waken zu Nachbarn der Ukrainer. Die Grenze zwischen
Slowaken und Ukrainern ist sehr undeutlich und erst den
Forschungen von Hnatjük und Tomaschiwsjkyj ist es in
den letzten Jahren gelungen, sie festzulegen und zu kon#
statieren, daß im Laufe der Jahrhunderte die Grenzen
des ukrainischen Territoriums in Ungarn verhältnismäßig
kleinen Veränderungen unterworfen waren.
In Galizien sind die Ukrainer Nachbarn der Polen.
Die über 500 Jahre dauernde polnische Herrschaft hat
das ukrainische Element im Hügellande und in der Ebene
stark gegen Osten gedrängt. Nur im Gebirge hat sich das
ukrainische Element erhalten und das ukrainische Ge»
biet bildet hier eine weit gegen Westen vorspringende
Halbinsel.